Basisdaten
- 7278551
- 188115C
- Leiner & kika Möbelhandels GmbH
- Schuldner
- LG-St.Pölten
- 14S173/24t
- 17.01.2025; 09:30; Schwurgerichtssaal Zimmer Nr. 119
- Berichtstagsatzung
- 21.02.2025; 09:30; Schwurgerichtssaal Zimmer Nr. 119
- Allgemeine Prüfungstagsatzung
- Mag. Volker Leitner Rechtsanwalt
- Mag. Alexander Enzenhofer Rechtsanwalt
-
65% Einzelhandel mit Wohnmöbeln
15% Einzelhandel mit Vorhängen, Teppichen, Fußbodenbelägen und Tapeten
15% Einzelhandel mit Einrichtungsgegenständen und Hausrat a.n.g.
5% Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten - Betrieben wird der Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Raumausstattungsartikeln (u.a. Tapeten, Leuchten, Teppiche, Heimtextilien, Elektrowaren, Geschirr). Mit 01.06.2022 wurde die KIKA Möbel-Handelsgesellschaft m.b.H., FN 90954 g, in gegenständliche Gesellschaft eingebracht und deren Tätigkeiten ebenfalls zur Fortführung übernommen. Im Zuge des Restrukturierungsprogramms wurden bis Ende Juli 2023 23 von 40 Standorten geschlossen. Laut Medienberichten wird das Unternehmen im November 2024 erneut Insolvenzantrag stellen, die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.
- 1910
- FN 415688 g
- ATU68711888
- 17533694
- 30.09.2023
-
Leiner Betriebs GmbH
Rudolf Leiner Gesellschaft m.b.H.
Presseinformation
Update 04.12.2024
Insolvenz Leiner & kika Möbelhandels GmbH: Sanierungsbestrebungen gescheitert – Leiner & kika Möbelhandels GmbH zieht Sanierungsplanantrag zurück!
Bekanntlich wurde über das Vermögen der Leiner & kika Möbelhandels GmbH am 14.11.2024 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Wie der KSV1870 erfahren hat, wurde heute der bei Insolvenzeröffnung vorgelegte Sanierungsplanantrag zurückgezogen.
Bereits bei Insolvenzeröffnung hat das Schuldnerunternehmen kommuniziert, dass die Finanzierung der angebotenen Sanierungsplanquote von 20% zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans nur durch Einstieg eines Investors erfolgen kann, jedoch ist dies nicht gelungen. Die Sanierungsbestrebungen sind daher nunmehr als gescheitert zu qualifizieren.
„Aufgrund der Zurückziehung des Sanierungsplanantrages wird das Insolvenzverfahren nunmehr vom Landesgericht St. Pölten in ein Konkursverfahren umzuwandeln und die Sanierungsplantagsatzung abzuberaumen sein“, erklärt Mag. Jürgen Gebauer, Leiter Unternehmensinsolvenz Wien/NÖ/Bgld. vom Kreditschutzverband von 1870 die verfahrensrechtlichen Folgewirkungen.
„Die Leiner & Kika Möbelhandels GmbH wird nunmehr konkursmäßig abzuwickeln sein. Das bedeutet, dass am Ende eines strukturierten Verwertungsprozesses die noch bestehenden 17 Filialen zu schließen sein werden und somit auch 1.350 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Ihren Job verlieren“, ergänzt Jürgen Gebauer.
Aufgrund des Scheiterns der Sanierungsbestrebungen werden sich aus heutiger Sicht sowohl das Ausmaß der Verbindlichkeiten als auch die Anzahl der betroffenen Gläubiger erhöhen. Bereits bei der Beantragung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung hat das Schuldnerunternehmen von im Liquidationsfall jedenfalls zu berücksichtigenden Verbindlichkeiten in der Höhe von rd. EUR 139 Mio. gesprochen.
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Die Leiner & kika Möbelhandels GmbH., 3100 St. Pölten, Porschestraße 7, hat am heutigen Tag am Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Verfahren wurde noch am gleichen Tag eröffnet.
„Sowohl hinsichtlich der Passiva als auch hinsichtlich der Anzahl der betroffenen Dienstnehmer handelt es sich um die größte Insolvenz im Jahr 2024 in Niederösterreich“, führt Brigitte Dostal aus.
Bekanntlich wurde bereits im Juni 2023 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, welches nach Abschluss eines 20%-igen Sanierungsplanes im Oktober 2023 aufgehoben wurde. Dieser Sanierungsplan kann aufgrund der erneuten Antragstellung nicht mehr erfüllt werden.
Das 1910 gegründete Möbelunternehmen verfügt aktuell über 17 Filialen und sind zum Zeitpunkt der Antragstellung rund 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Betroffene Gläubiger: rd. 924
Laut Schuldnerangaben handelt es sich bei den 924 Gläubigern im Wesentlichen um Lieferantenforderungen, Dienstnehmerforderungen und Forderungen der Finanz. Weiters betroffen sind jedoch zusätzlich zahlreiche Kunden, welche bereits eine Anzahlung geleistet haben. Die Anzahl der betroffenen Anzahlungsgläubiger kann derzeit aber noch nicht konkret abgeschätzt werden.
Passiva: rd. 113 Mio. Euro
Im Liquidationsfall wären laut Schuldnerangaben mit rund 139 Mio. Euro zu rechnen.
In den angeführten Passiva sind die Gutscheinforderungen sowie von den Kunden geleisteten Anzahlungen nicht enthalten.
Insolvenzursache (lt. Schuldnerangaben):
Nach eigenen Angaben waren die aktuell generell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die allgemeine Kaufzurückhaltung sowie die offenbar nachhaltig beschädigte Marke Kika/Leiner die wesentlichen Gründe für die Antragstellung. Im Detail werden die Insolvenzursachen vom zu bestellenden Insolvenzverwalter noch zu prüfen sein.
Sanierungsplan:
Die Schuldnerfirma bietet allen unbesicherten Insolvenzgläubigern eine Quote von 20%, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes. Dabei handelt es sich um das gesetzliche Mindestanbot. Laut Schuldnerangaben soll der Sanierungsplan durch Einstieg eines Investors finanziert werden. „Ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können, wird der zu Insolvenzverwalter rasch zu prüfen haben. Eine Sanierung ist jedenfalls nur dann möglich, wenn das schuldnerische Unternehmen zumindest kostendeckend fortgeführt werden kann.“ erklärt Brigitte Dostal, KSV1870 Leiterin Unternehmensinsolvenzen Wien/NÖ/Bgld.
Nachstehend die Filialen der Schuldnerfirma:
Wien, 14.11.2024