Insolvenz: KTM AG
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Letztes Update: 29.11.2024 |
Basisdaten
- 266310
- Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung
- 197484
- KTM AG
- Schuldner
- LG-Ried
- 17S56/24b
- 20.12.2024; 09:00; Schwurgerichtssaal (EG des LG Ried)
- 1. Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung
- 24.01.2025; 09:00; Schwurgerichtssaal (EG des LG Ried)
- Allgemeine Prüfungstagsatzung
- 25.02.2025; 09:00; Schwurgerichtssaal (EG des LG Ried)
- Sanierungsplantagsatzung und nachträgliche Prüfungstagsatzung
- Mag. Peter Vogl Rechtsanwalt
- Dr. Georg Watschinger Rechtsanwalt
-
70% Herstellung von Krafträdern
10% Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren
10% Beteiligungsgesellschaften
10% Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen a. n. g. - Betrieben werden die Entwicklung und Herstellung von Motorrädern. Man hat diese Tätigkeit gemäß Spaltungs- und Übernahmsvertrag vom 20.04.2015 von der KTM Motorrad AG (FN 116267 g, heutiger Wortlaut KTM Immobilien GmbH) zur Weiterführung übernommen. Mit Unternehmenskaufvertrag vom 07.10.2015 hat man weiters den Teilbetrieb Produktion X-BOW von der KTM Sportcar GmbH FN 215417 s übernommen. Die KTM Group, Mattighofen und deren verbundene Unternehmen ("KTM-Konzern") erzeugen und vertreiben renntaugliche Motorräder, die sowohl im Rennsport (Motocross, Enduro, Rallye, Super Moto) als auch im Freizeitbereich (Hard Enduro) eingesetzt werden, weiters werden auch Leichtmetall-Sportwagen (der sogenannte 'X-BOW') produziert. Zudem werden Verwaltungsaktivitäten im Rahmen der Firmenbeteiligungen innerhalb der Firmengruppe "KTM" gesetzt (u.a. EDV-Dienstleistungen, Rechnungswesen, Controlling). Die KTM AG hat mit Übertragungsvereinbarung vom 17.09.2013 das Lizenzrecht für die Nutzung der Marke "Husqvarna" von der Pierer Industrie AG erworben.
- 1990
- FN 107673 v
- ATU23481505
- 1437763
- 31.12.2023
-
CROSS Holding Aktiengesellschaft
CROSS Holding AG
KTM Power Sports AG
Presseinformation
• Gegenstand des Unternehmens:
Entwicklung und Herstellung von Motorrädern
• Vorstand:
Mag. Florian Kecht
Gottfried Neumeister
DI Rudolf Wiesbeck
DI Stefan Pierer
• Betroffene Dienstnehmer:
2380 (davon 986 Angestellte, 1.181 Arbeiter, 213 Lehrlinge)
• Betroffene Gläubiger:
1624
• Aktiva:
Noch zu prüfen
• Passiva:
rund 1,824 Milliarden Euro (zu Fortführungswerten)
rund 2,150 Milliarden Euro (zu Liquidationswerten, also im Falle einer Gesamtschließung und Verwertung)
Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 16.01.2025 über den KSV1870 angemeldet werden. Mail: insolvenz.linz@ksv.at - Sonderkonditionen siehe nachstehend.
Die KTM Group, Mattighofen und deren verbundene Unternehmen („KTM-Konzern“) erzeugen und vertreiben renntaugliche Motorräder, die sowohl im Rennsport (Motocross, Enduro, Rallye, Super Moto) als auch im Freizeitbereich (Hard Enduro) eingesetzt werden. Weiters werden auch Leichtmetall-Sportwagen (der sogenannte „X-BOW“) produziert.
Über die Pierer Industries AG wurde am 25.11.2024 ein Europäisches Restrukturierungsverfahren eröffnet.
Über die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH wurden ebenfalls heute, 29.11.2024, je ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet.
Der gegenständliche Insolvenzantrag der KTM AG ist auf folgende Ursachen zurückzuführen:
Das für das Unternehmen so wichtige Motorradgeschäft war bis Ende 2023 von stetig gesteigerten Produktions- und Absatzmengen gekennzeichnet, wobei es zu einem starken Wholesale-Umsatz (Umsatz aus Verkäufen an externe Vertragshändler) kam. Deshalb wurden die Produktionskapazitäten laufend gesteigert. Da aber die Retailabsätze (Verkäufe der Vertragshändler an die Endkunden) im Jahr 2023 nicht im selben Ausmaß wie die Wholesale-Umsätze gesteigert werden konnten, kam es zu einem angespannt hohen Händlerlagerbestand.
Obwohl das Jahr 2024 laut den Angaben des Unternehmens mit rund 265.000 verkauften Motorrädern von den Verkaufszahlen her bis dato ein gutes Jahr war, erwiesen sich die Lagerbestände schlussendlich als zu hoch. Der Motorrad-Überbestand liegt aktuell bei rund 130.000 Stück. Probleme verursachte insbesondere der für die Schuldnerin so wichtige Markt in den USA, einerseits aufgrund der rückläufigen Nachfrage für Motorräder, andererseits wegen der hohen Produktionskosten in Österreich, so die Schuldnerin.
Aus diesen Gründen legte man Mitte November 2024 im Rahmen der pflichtgemäß durchgeführten Prüfung der Möglichkeiten einer außergerichtlichen Sanierung seinen notwendigen Bedarf an frischem Geld im Umfang von rund 650 Millionen Euro offen. Da die Verhandlungen mit wesentlichen Stakeholdern nicht innerhalb der kurzen zur Verfügung stehenden Frist umgesetzt werden konnten, entschied man sich zum gegenständlichen Insolvenzantrag.
„Inwieweit es zu weiteren Kündigungen in defizitären Unternehmensbereichen kommen wird, wird nach Verfahrenseröffnung vom noch zu bestellenden Sanierungsverwalter mit der Schuldnerin zu klären sein“, so Alexander Meinschad vom KSV1870, der die Gläubiger vertritt.
Es ist geplant das Unternehmen zu reorganisieren, um den Bestand der KTM-Gruppe nachhaltig zu sichern.
Ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30 %, zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme dieses Sanierungsplanes wird den Gläubigern angeboten.
„Wir werden nach Verfahrenseröffnung auf detaillierte Informationen zum Nachweis der Finanzierung dieser Quote drängen und uns für das bestmögliche wirtschaftliche Ergebnis für die Insolvenzgläubiger einsetzen“, so Karl-Heinz Götze vom KSV1870.
Von den Verbindlichkeiten her handelt es sich um das mit Abstand größte Insolvenzverfahren in Oberösterreichs jüngster Geschichte seit dem Jahr 2000, wie auch die folgende Statistik verdeutlicht. Hinsichtlich der betroffenen Dienstnehmer liegt man an 2. Stelle hinter der im Jahr 2013 eröffneten Tap Dayli Vertriebs GmbH in Pucking.
Top-5 Insolvenzen in OÖ seit dem Jahr 2000 (Passiva):
Insolventes Unternehmen | Eröffnungsjahr | Passiva in Mio. Euro | |
---|---|---|---|
1. | KTM AG, Mattighofen | 2024 | 1.824 |
2. | Tap Dayli Vertriebs GmbH, Pucking, Linz | 2013 | 198 |
3. | Steiner Industries AG, Ebensee | 2001 | 124 |
4. | Steiner Freizeitmöbel GmbH, Ebensee | 2001 | 109 |
5. | Quelle AG, Linz | 2009 | 100 |
Top-5 Insolvenzen in OÖ seit dem Jahr 2000 (betroffene Dienstnehmer):
Insolventes Unternehmen | Eröffnungsjahr | Dienstnehmeranzahl | |
---|---|---|---|
1. | Tap Dayli Vertriebs GmbH, Pucking, Linz | 2013 | 3468 |
2. | KTM AG, Mattighofen | 2024 | 2380 |
3. | Quelle AG, Linz | 2009 | 1200 |
4. | Kremsmüller Industrieanlagenbau GmbH & Co KG | 2020 | 593 |
5. | Kremsmüller Industrieservice GmbH & Co KG | 2020 | 528 |
Der KSV1870 geht davon aus, dass dieses Sanierungsverfahren heute noch eröffnet wird.
Die Angaben des schuldnerischen Unternehmens konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden.
Sie sind von der Insolvenz betroffen?
Der KSV1870 unterstützt Sie in gewohnter Art und Weise gerne bei der Anmeldung Ihrer Forderungen. Ab sofort ist die Anmeldung zu folgenden Sonderkonditionen möglich.
Achtung Sonderkonditionen! |
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> Bitte beachten Sie unsere Sonderkonditionen in diesem Sanierungsverfahren. > Vertretungskosten pauschal EUR 80,00 netto (Unabhängig von der Forderungshöhe) + EUR 25,00 Gerichtsgebühren (kein zusätzlicher Quoteneinbehalt) > Smartbonus: Forderungen bis EUR 3.000 kostenfrei, exkl. EUR 25,00 Gerichtsgebühren Am Montag, 02.12.2024, erhalten Sie dazu noch eine gesonderte Information. |
Linz, 29.11.2024
Rückfragenhinweis:
Mag. Alexander Meinschad
KSV1870 Insolvenz / Referent Region Nord
Kaisergasse 16b, 4020 Linz
Telefon: 050 1870-4037
E-Mail: insolvenz.linz@ksv.at
www.ksv.at
https://twitter.com/KSV1870
MMag. Karl-Heinz Götze, MBA
Leiter Insolvenz
Kreditschutzverband von 1870
Wagenseilgasse 7, 1120 Wien
T +43 (0) 50 1870-8470
F +43 (0) 50 1870-99-8470
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