Insolvenz: Palmers Textil Aktiengesellschaft
Letztes Update: 19.03.2025 |
Basisdaten
- 1365326
- Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung
- 198954A
- Palmers Textil Aktiengesellschaft
- Schuldner
- LG-Wr.Neustadt
- 10S15/25x
- 04.03.2025; 11:00; Saal 34
- Erste Gläubigerversammlung
- 22.04.2025; 09:00; Saal 34
- Prüfungs- und Berichtstagsatzung
- 06.05.2025; 09:00; Saal 34
- Sanierungsplantagsatzung und nachträgliche Prüfungstagsatzung
- Mag. Maria Christina Nau Rechtsanwältin
-
45% Großhandel mit Textilien
45% Einzelhandel mit Textilien
10% Beteiligungsgesellschaften - Betrieben wird der Groß- und Einzelhandel mit Bekleidung und Wäschewaren (Strümpfe, Dessous, etc.). Ab Oktober 2020 vertreibt man unter Palmers Home auch Heimtextilien und Wohnaccessoires. Weiters beschäftigt man sich mit der Verwaltung von Firmenbeteiligungen.
- 1914
- FN 251948 m
- ATU61398008
- 6576745
- 31.01.2024
-
"P" Textil Beteiligungs & Holding Aktiengesellschaft
Presseinformation
Gläubigerinformation: Bitte beachten Sie unsere Sonderkonditionen in diesem Insolvenzfall
Update 04.03.2025 - Ergebnis der Gläubigerversammlung
Eigenverwaltung im Sanierungsverfahren bleibt aufrecht!
Am heutigen Tag fand am Landesgericht Wiener Neustadt die erste Gläubigerversammlung statt.
Das Insolvenzgericht sieht nach ausführlicher Berichterstattung durch die Sanierungsverwalterin bis dato keine Gründe, die Eigenverwaltung zu entziehen. Somit wird das österreichische Traditionsunternehmen auch weiterhin in Eigenverwaltung fortgeführt.
Die Sanierungsverwalterin wird nunmehr in Zusammenarbeit mit der Schuldnerin prüfen, welche Filialen kostendeckend bzw. gewinnbringend fortgeführt werden können.
„Es ist im Rahmen des Restrukturierungsprozesses davon auszugehen, dass nicht gewinnbringende Filialen geschlossen werden müssen. Aus heutiger Sicht betrifft dies voraussichtlich ca. 36 Filialen.“ so MMag. Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenz KSV1870. Aktuell werden 515 Mitarbeiter in 114 Eigenfilialen beschäftigt.
Die Schuldnerin bietet ihren Gläubigern bekanntlich einen Sanierungsplan mit einer Quote von 30 %, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, an. Erste Überprüfungen der Sanierungsverwalterin zeigen, dass der Abschluss eines Sanierungsplans für die betroffenen Insolvenzgläubiger jedenfalls vorteilhafter als die Einleitung eines Liquidationsszenarios ist.
„Hinsichtlich der Finanzierung des angebotenen Sanierungsplans werden die Ergebnisse der Verhandlungen mit möglichen Investoren abzuwarten sein, da die gänzliche Erfüllung der Sanierungsplanquote aus heutiger Sicht nur durch die Leistung von Zuschüssen darstellbar ist.“ ergänzt MMag. Karl-Heinz Götze.
„Die am 22.04.2025 stattfindende Prüfungs- und Berichtstagsatzung stellt den nächsten bedeutenden Termin in diesem Sanierungsverfahren dar. Erst nach dieser Tagsatzung wird die Gesamthöhe der angemeldeten Passiva feststehen und ein konkreter Bericht über den bisherigen Fortbetrieb des Schuldnerunternehmens vorliegen“, erklärt Peter Stromberger ebenfalls vom Kreditschutzverband von 1870. In Folge wird die Sanierungsverwalterin eine detaillierte Prüfung der Angemessenheit und Erfüllbarkeit des vorliegenden Sanierungsplanes vornehmen.
Die endgültige Entscheidung über das weitere Schicksal des Unternehmens werden die betroffenen Insolvenzgläubiger im Rahmen der am 06.05.2025 stattfindenden Sanierungsplantagsatzung, bei der über den vorgelegten Sanierungsplan abgestimmt wird, treffen.
Die betroffenen Gläubiger können ihre Forderungen ab sofort bis zum Ende der Anmeldefrist am 08.04.2025 über den KSV1870 anmelden ins.forderungen@ksv.at
Rückfragehinweis:
MMag. Karl-Heinz Götze, MBA
Leiter Insolvenz, Kreditschutzverband von 1870
Telefon 050 1870-8470, E-Mail: goetze.karl-heinz@ksv.at
Mag. Peter Stromberger
Referent Insolvenz Wien/NÖ/Bgld.
Telefon: 050 1870-8135, E-Mail: stromberger.peter@ksv.at
Wien 04.03.2025
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Gegenstand des Unternehmens: Die Schuldnerin ist ein Textilhändler für Unterwäsche, Dessous, Nachtwäsche und Bademode. Das österreichische Traditionsunternehmen wurde bereits 1915 gegründet und betreibt heute 113 Filialen.
Betroffene Dienstnehmer (lt. Schuldnerangaben): 515 Dienstnehmer
Betroffene Gläubiger (lt. Schuldnerangaben): knapp 500 Gläubiger
Passiva (lt. Schuldnerangaben): Die Schuldnerin geht davon aus, dass im Sanierungsplan Passiva von rund EUR 51,2 Mio. zu berücksichtigen sein werden.
Insolvenzursache (lt. Schuldnerangaben): Wie der KSV1870 erfahren hat, machten insbesondere der starke Mitbewerb in einem sehr gesättigten Markt, der Zinsanstieg sowie die Inflation und der damit einhergehende Kaufkraftverlust die nunmehrige Antragstellung notwendig.
Sanierungsplan: Die Schuldnerin strebt die Fortführung und Sanierung ihres Unternehmens an. Den Gläubigern wird im Rahmen eines Sanierungsplans eine Quote von 30 %, zahlbar innerhalb von zwei Jahren, angeboten. Die Finanzierung des Sanierungsplans soll einerseits aus dem eigenen Fortbetrieb mit Hilfe von Restrukturierungsmaßnahmen und andererseits durch Einstieg von neuen Gesellschaftern/Investoren gelingen.
„Der KSV1870 steht den Sanierungsbestrebungen grundsätzlich positiv gegenüber. Ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können, wird der zu bestellende Sanierungsverwalter rasch zu prüfen haben.“ so Alexander Greifeneder vom KSV1870.