30 %, zahlbar binnen 14 Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplans und vereinbarter Bestätigungsvoraussetzung.
Am 29.11.2024 wurde über das Vermögen der KTM AG, Stallhofner Straße 3, 5230 Mattighofen ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Am 25.02.2025 haben die Gläubiger am Landesgericht Ried über den beantragten Sanierungsplan verhandelt und abgestimmt.
824 Gläubiger (280 Lieferanten und Banken sowie 544 Dienstnehmer) haben Insolvenzforderungen in Höhe von rund EUR 89,2 Mio. angemeldet - die vom Sanierungsverwalter Mag. Robert Tremel geprüft wurden. Im gerichtlichen Anmeldungsverzeichnis sind rund EUR 76,1 dieser Gläubigerforderungen als anerkannt und festgestellt eingetragen. Ein Volumen von rund EUR 13,1 Mio. wurde vom Sanierungsverwalter bestritten.
Die Schuldnerin produziert Komponenten für Motorräder, einzige Auftraggeberin ist die KTM AG. Aktuell ist ein Großteil der Arbeitnehmer freigestellt, da die Produktion stillsteht.
Folgender Sanierungsplanvorschlag wurde von den Gläubigern mehrheitlich angenommen:
30 %, zahlbar binnen 14 Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplans.
Als Bestätigungsvoraussetzung wurde vereinbart, dass bis längstens 23.05.2025 das Erfordernis für die Ausschüttung der Quote beim Sanierungsverwalter hinterlegt wird.
Erklärtes Ziel der KTM-Gruppe ist es, einen Investor zum Einstieg in das lebende Unternehmen zu gewinnen. Auf Eigentümerebene laufen seit mehreren Wochen intensive Gespräche – dadurch soll der Fortbestand des Unternehmens gesichert werden.
„Aus Gläubigersicht sind ein Investoreneinstieg und die Fortführung des Unternehmens wirtschaftlich sinnvoll. Bei einer insolvenzgerichtlichen Schließung und Zerschlagung des Unternehmens würden die Gläubiger eine Verteilungsquote von knapp unter 15 Prozent erhalten“, resümiert Karl-Heinz Götze vom KSV1870 und ergänzt: „Bei einer Schließung würden bedeutend mehr Arbeitsplätze verloren gehen, was in weiterer Folge für die gesamte Region massive negative Auswirkungen hätte.“
„Beim Insolvenzverfahren der KTM-Gruppe handelt es sich um die bislang größte eröffnete Insolvenz in Oberösterreich“ berichtet Petra Wögerbauer vom KSV1870 Linz.
Weitere Insolvenzen innerhalb der KTM-Gruppe:
Über die Schwestergesellschaft der Schuldnerin, die Avocodo GmbH, wurde am 07.01.2025 am Landesgericht Linz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Die Avocodo GmbH stellt Software-Dienstleistungen für die KTM-Gruppe zur Verfügung, insbesondere für den Betrieb und die Wartung des weltweiten Händlersystems mit rund 4.000 Händlern.
Über eine weitere Schwestergesellschaft der Schuldnerin, die PIERER E-Commerce GmbH, wurde am 07.01.2025 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Ried eröffnet. Die PIERER E-Commerce GmbH betreibt die Webseiten für Endkunden und Händler der Schuldnerin.
Linz, 25.02.2025
Rückfragenhinweis:
Mag. Petra Wögerbauer
Leiterin KSV1870 Region Nord
Kaisergasse 16b, 4020 Linz
T +43 (0) 50 1870-4031
M +43 664 20 39 278
E-Mail: insolvenz.linz@ksv.at
MMag. Karl-Heinz Götze, MBA
Leiter Insolvenz
Kreditschutzverband von 1870
Wagenseilgasse 7, 1120 Wien
T +43 (0) 50 1870-8470
F +43 (0) 50 1870-99-8470
M +43 699 1 666 0 222
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