Hier geht's zu den finalen Zahlen:
Unternehmensinsolvenzen I. Halbjahr 2013
KSV1870 Pressekonferenz zur Insolvenzentwicklung zeigteinen Rückgang sowohl bei den Unternehmenspleiten als auch bei den Privatkonkursen im ersten Halbjahr 2013
Wien, 25.06.2013 - Die Hochrechnung des ersten Halbjahrs zeigt einen Rückgang der Unternehmenspleiten in Österreich um ca. 7 % auf 2.828 Fälle. Die eröffneten Verfahren gingen um etwa 10 % zurück, die mangels Masse nicht eröffneten Konkurse nur um etwa 3 %. Mit einem einzigen Insolvenzfall explodierten die Schulden der insolventen Unternehmen auf das 2,7fache der Vergleichsperiode und betragen damit EUR 3,8 Mrd. Ohne die Mega-Insolvenz Alpine Bau GmbH wären es „nur" ca. EUR 1,2 Mrd. gewesen, und damit ein Minus von ca. 14 %.
Die Anzahl der betroffenen Dienstnehmer schnellte ebenfalls in die Höhe: Nahezu 18.000 Menschen arbeiteten in insolvent gewordenen Betrieben (= plus 85 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2012). Davon alleine 4.900 Mitarbeiter der Alpine Bau GmbH. Doch auch ohne diese Insolvenz wäre die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter um ca. 34 % angestiegen.
Dazu KSV1870 Insolvenzexperte Dr. Hans-Georg Kantner: "Dieser eine Fall stellt alles in den Schatten, was sonst in diesem Zeitraum in Österreich passiert ist. Aber man darf darüber nicht übersehen, dass die Insolvenzfälle hinsichtlich der Mitarbeiter generell deutlich größer als im Vorjahr geworden sind und dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass dieser Trend sich so rasch umkehren wird."
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2013 | 2012 | Veränderung | |
Eröffnete Insolvenzen | 1.633 | 1.816 | - | 10,1 % |
Nichteröffnete Insolvenzverfahren (mangels kostendeckenden Vermögens) | 1.195 | 1.236 | - | 3,3 % |
Gesamtinsolvenzen | 2.828 | 3.052 | - | 7,3 % |
Geschätzte Insolvenzverbindlichkeiten in EUR(inkl. Alpine Bau GmbH mit 2,6 Mrd. Passiva) | 3,8 Mrd. | 1,4 Mrd. | + | 171,4 % |
Privatkonkurse I. Halbjahr 2013
Im ersten Halbjahr wurden (hochgerechnet) 4.740 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um 4,3% weniger als im Jahr 2012. Der Rückgang erfolgte in nahezu allen Bundesländern und ist seit nun schon fast 12 Monaten zu beobachten.
Das erst 1995 in Kraft getretene Verfahren zur Schuldenbereinigung könnte mit seiner „Volljährigkeit" zum 31.12.2012 den Zenit seines Wachstums erreicht haben. KSV1870 Insolvenzexperte Dr. Hans-Georg Kantner dazu: „Der Privatkonkurs ziert sich seit einiger Zeit. Wir kommen entgegen unserer Erwartung nicht über 10.000 Verfahren pro Jahr. Obwohl es ausreichend Bedarf gäbe, sind wir immer noch unter der Marke von 100.000 Verfahren seit 1.1.1995, dem Anbeginn der Schuldenregulierung. Wahrscheinlich wird es 2013 nichts mit dem 100.000sten Schuldenregulierungsverfahren, denn darauf fehlen derzeit noch 4.813 Verfahren."
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2013 | 2012 | Veränderung | |
Eröffnete Schuldenregulierungsverfahren | 4.740 | 4.953 | - | 4,3 % |
Geschätzte Insolvenzverbindlichkeiten in EUR | 557 Mio. | 605 Mio. | - | 7,9 % |
Für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Hans-Georg Kantner, Leiter KSV1870 Insolvenz