Insolvenz: VOERE Präzisionstechnik GmbH
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Letztes Update: 20.12.2024 |
Basisdaten
- 1628083
- Konkursverfahren
- 197888A
- VOERE Präzisionstechnik GmbH FN 314640g
- Schuldner
- LG-Innsbruck
- 7S102/24w
- 05.02.2025; 09:30; VHS 112
- 1. Gläubigerversammlung, Prüfungstagsatzung und Berichtstagsatzung
- Dr. Walter Waizer Rechtsanwalt
-
100% Herstellung von Waffen und Munition
- Man befasst sich mit der Erzeugung von Sport- und Jagdwaffen, der Bearbeitung von komplexen Metallteilen und der Fertigung von Maschinen.
- 1979
- FN 314640 g
- ATU64407555
- 8773653
- 28.02.2023
Presseinformation
Gegenstand des Unternehmens: Bei der Voere Präzisionstechnik GmbH handelt es sich um ein Unternehmen mit einer Historie, die über 60 Jahre zurückgeht.
Geschäftsführer: Dipl. Ing. (FH) Sven Ruhland, geboren am 12.05.1966
Alleingesellschafter: VOERE Holding GmbH
Betroffene Dienstnehmer: 65
Passiva: 4 Millionen Euro. Durch mögliche Inanspruchnahme aus Haftungen könnte sich der Stand der Passiva im Laufe des Verfahrens auf über 5,2 Millionen Euro erhöhen.
Insolvenzursache und weitere Details:
Die Geschäftsführung erklärt im Insolvenzeröffnungsantrag, dass es wohl zu einer Schließung des Betriebes kommen wird. Eine Einigung mit der Hausbank über die weitere Finanzierung der operativen Tätigkeit sei im Vorfeld der Insolvenzantragstellung gescheitert. Der KSV1870 erwartet, dass die vom Gericht zu bestellende Masseverwaltung die Liquiditätssituation im Unternehmen sehr rasch überblicken wird. Laut Insolvenzeröffnungsantrag sind sämtliche Kundenforderungen an die finanzierende Bank zediert.
Zu den Insolvenzursachen führte das Management der Voere Präzisionstechnik GmbH aus, dass es zu einem enormen Umsatzeinbruch in Asien gekommen sei. Die Exportquote des Unternehmens liegt bei 60 Prozent und es wurde in der Vergangenheit insbesondere nach Asien geliefert. Eine Umstrukturierung der Produkte habe stattgefunden, wobei diese nicht den erwarteten Erfolg mit sich brachte. Daneben gibt es einen Haftungs- und Gewährleistungsprozess in Deutschland, welcher seit Jahren entsprechende Ressourcen im Unternehmen bindet.
Der Masseverwalter hat rasch zu prüfen, ob er den Betrieb der Schuldnerin im Verfahren fortführen kann. Nach den Schilderungen der Insolvenzschuldnerin ist die Liquiditätssituation im Unternehmen jedoch trist. Offene Kundenforderungen, welche frisches Geld in die Kasse spülen können, sind sicherungsweise an die Hausbank abgetreten worden. Nach Ansicht der Insolvenzschuldnerin, welche von einem Insolvenzexperten rechtlich beraten wird, wird es – aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation - zu einer raschen Schließung des schuldnerischen Unternehmens im Rahmen des Insolvenzverfahrens kommen müssen. Das Frühwarnsystem beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung sämtlicher Dienstnehmer wurde von der Insolvenzschuldnerin bereits Anfang Dezember 2024 aktiviert.
Klaus Schaller, Leiter des KSV1870 in Tirol, erklärt: „Die Entscheidung über die Fortführung oder Schließung des Betriebes hat letztverantwortlich das Landesgericht Innsbruck zu fällen. Aufgrund der Schilderungen im Insolvenzeröffnungsantrag, welcher von der Insolvenzschuldnerin bei Gericht eingebracht wurde, erwarte ich, dass die betroffenen Mitarbeiter kurz nach Jahreswechsel ihren Arbeitsplatz verlieren werden.“
Von dieser Insolvenz sind der viele Gläubiger betroffen, wobei sowohl Banken, Dienstnehmer, Lieferanten als auch die öffentliche Hand Forderungen gegen die Insolvenzschuldnerin zur Anmeldung bei Gericht bringen werden.
Die Angaben konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht überprüft werden.