Insolvenz: Krasser GmbH

Presseinformation

Gegenstand des Unternehmens:               Entwicklung und Herstellung von automatisierten Blechzuschnittanlagen und Coilhandlinglösungen

Geschäftsführer:                                              Franz Krasser

Gesellschafter:                                                 Krasser Holding GmbH
                                                                             Seroton GmbH

Gläubiger:                                                           rd. 47

Dienstnehmer:                                                  9

Passiva                                                                rd. EUR 3.527.000,00

Aktiva                                                                   rd. EUR 497.000,00

Sanierungsplan:
Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20 %, zahlbar binnen 2 Jahren ab dem Tag der Annahme des Sanierungsplanes.

Insolvenzursachen (lt. Schuldnerangaben):
Die anhaltende globale Wirtschaftskrise, sowie geopolitische Spannungen führten zu Planungsunsicherheit und Einsparungsmaßnahmen bei den Kunden. Besonders die Bau- und Zulieferindustrie ist – laut aktuellen Wirtschaftsdaten – erheblich beeinträchtigt. Die Investitionsbereitschaft potenzieller Kunden ist seit Mitte 2024 abrupt zum Erliegen gekommen, was zu einem drastischen Auftragsrückgang und einem erheblichen Cashflow-Engpass führte. Zu den Hauptursachen für das Ausbleiben von Bestellungen zählen auch die gestiegenen Gesamtkosten, Investitionsrechnungen mit längeren Amortisationszeiten, sowie der daraus resultierende höhere Finanzierungsbedarf bei gleichzeitig gestiegenem Zinsniveau im Vergleich zur vorherigen Niedrigzinsphase.
Der branchenweite Rückgang der Auftragslage führte letztlich auch zu einem erheblichen Preisdruck und waren exorbitante Rabatte, die von Mitbewerbern angebotenen wurden, der Grund für einen Preisverfall. Die daraus resultierenden Margen, gepaart mit einer geringeren Anzahl verkaufter Projekte, verschärften die angespannte Liquiditätslage weiter. Diese Entwicklungen spiegelten sich in der zunehmenden Ausschöpfung des Finanzierungsrahmens der Krasser GmbH wider.
Der maßgebliche Faktor, der letztlich zur Insolvenz führte, war das mangelhafte Zahlungsverhalten von Vertragspartnern. Es war nicht möglich, die teils erheblichen Forderungen einbringlich zu machen. 
Seitens der Krasser GmbH wurden in den vergangenen Monaten Reorganisationsmaßnahmen durchgeführt. Es wurden Fixkosten so weit wie möglich reduziert, um die Kostenstruktur der schwächeren Auslastung anzupassen. Darüber hinaus wurden unternehmensinterne Umstrukturierungen vorgenommen und der Personalstand um mehr als die Hälfte reduziert. Bei Kunden und Lieferanten wurden Absatzpreise und Bezugskonditionen nachverhandelt, bzw. optimiert. Die Kosten für Entwicklungen und Konstruktionen wurden auf ein Minimum reduziert. Außerdem wird weiters versucht, durch gezieltes Ansprechen potenzieller Kunden weitere Aufträge zu akquirieren.

Weitere verfahrensrelevante Daten:
Die Gesellschaft wurde mit Erklärung vom 29.06.2021 gegründet und am 08.12.2001 im Firmenbuch des Landesgerichtes für ZRS Graz eingetragen.

„Der Sanierungsverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann“, so Mag. Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

• Zum Sanierungsverwalter wurde Herr Mag. Friedrich Filzmaier, Rechtsanwalt in 8010 Graz, Maiffredygasse 8/I, bestellt. 
• Die Anmeldefrist wurde mit 28.01.2025 bestimmt.
• Die allgemeine Prüfungs- und Berichtstagsatzung wurde für den 11.02.2025 fest-gelegt.
• Die besondere Prüfungs-, Schlussrechnungs- und Sanierungsplantagsatzung findet am 11.03.2025 statt.