Unternehmensinsolvenzen I. Quartal 2014
Wien, 02.04.2014
- In den ersten drei Monaten gab es gegenüber dem ersten Quartal 2013 einen Anstieg der Insolvenzen um 1,1 %.
- Es wurden 1.452 Unternehmen insolvent, das sind – umgelegt auf die Amtstage bei Gericht – täglich rund 23 Unternehmen.
- Der bisherige Abwärtstrend scheint beendet zu sein und wir werden wohl 2014 wieder mehr, aber möglicherweise kleinere Fälle sehen als 2013.
- Von den Insolvenzen waren 5.900 Mitarbeiter betroffen.
- Die Höhe der Schulden hat abgenommen: um über 3% auf etwa EUR 467 Mio.
Uneinheitlich ist die Entwicklung in den Bundesländern. Es zeigt sich ein Abwärtstrend in Wien, Tirol und im Burgenland, doch industriell relevante und große Bundesländer wie Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg legen zu.
Die Steiermark z. B. nimmt mit ihrem Schwerpunkt im metallverarbeitenden Sektor eine Art „Vorreiterrolle“ bei Insolvenzen ein, wenn es um konjunkturelle Einflüsse geht. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Trends dieser vier „Wachstumsbundesländer“ auch auf die anderen übertragen werden. Denn Insolvenzen hinken der allgemeinen Konjunktur um 6 - 9 Monate nach und springen nicht selten an, wenn die Konjunktur wieder anzieht.
Privatkonkurse I. Quartal 2014
Im ersten Quartal 2014 wurden 2.121 Schuldenregulierungsverfahren über in Österreich lebende Menschen eröffnet. Das entspricht einem Rückgang von fast 5% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013.
Die dabei zu regulierenden Schulden beliefen sich auf ca. EUR 218 Mio. – ein Minus von über 3% im Vergleich zum Vorjahr. Die von echten Privaten, also unselbständig Beschäftigten, zu regulierenden Schulden betrugen im Durchschnitt etwa EUR 57.000 – dagegen wurden ehemals Selbständige mit ca. EUR 200.000 pro Fall insolvent. Starke Schwankungen in den Verbindlichkeiten resultieren regelmäßig aus Einzelfällen mit besonders hohen unternehmerischen Schulden. Solche Fälle haben es im ersten Quartal 2014 allerdings keine herausragende Rolle gespielt.
Vollständige Statistik I. Quartal 2014 inklusive ausführlichem Kommentar:
ksv1870_insolvenzstatistik-unternehmen_private_q1-2014.pdf