Insolvenzstatistik Private 2008

Die Verbindlichkeiten betrugen durchschnittlich EUR 122.000 gegenüber ca. EUR 139.000 im Jahr davor. Die Höhe dieser Verbindlichkeiten hängt immer wieder davon ab, ob es einzelne große Fälle gibt, in der Regel ehemalige Unternehmer, die aus der Rechtsform (Einzelfirma) oder aus übernommenen Haftungen Verbindlichkeiten mitunter in Millionenhöhe haben.

Bei den echten Privaten beträgt die Verschuldung durchschnittlich ca. EUR 50.000, Tendenz leicht steigend.

Die Hauptursache für die Schulden der Konkursanten liegt nach wie vor bei ehemaliger Selbstständigkeit, und zwar bei 35 % der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren.

Die statistischen Erhebungen des KSV1870 zeigen, dass Schulden und die damit verbundenen Probleme vor allem ein städtisches Phänomen sind. Dort liegen die Zahlen über dem Mittelwert, das zeigt die Analyse der Negativeinträge in den Datenbanken des KSV1870. Es darf also nicht verwundern, dass Wien als Bundesland und Großstadt den Spitzenwert einnimmt - und dies schon seit Jahren.

Zugleich verfügt Wien über ein derzeit gut ausgebautes Netzwerk an Schuldenberatern; vor allem eine Initiative aus dem Frühjahr 2007 hat zu einer Aufstockung der Beraterkapazitäten geführt, sodass -nicht nur in Wien - die Zahl der entsprechend vorbereiteten Schuldner 2008 deutlich angestiegen ist.

In Punkto Arbeitsmarkt spielen regionale Unterschiede natürlich eine eminente Rolle. Manche Bundesländer sind stärker von Maschinen/Metall und Industrieller Fertigung abhängig als andere; manche Bundesländer haben einen besseren Branchenmix als andere. Wien ist bevorzugt, da es einerseits als Verwaltungszentrum Österreichs über einen sehr hohen Anteil an Staatsbeamten verfügt, andererseits aber sowohl Industriestadt als auch Tourismusdestination ist.

Den vollständigen Insolvenzkommentar sowie die Detailzahlen finden Sie im untenstehenden Download bereitgestellt.

Für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Hans-Georg Kantner, KSV-Leiter Insolvenz

Insolvenzstatistik Private 2008