Ein halbes Jahr nach dem Inkrafttreten der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) agieren viele Unternehmen noch nicht so, wie es das neue Gesetz vorsieht.
Autor: Gerhard Wagner
Würde es eine Abstimmung über das Thema des Jahres in Österreich geben, hätte sie eine reelle Chance, einen Platz unter den Top 3 einzunehmen, die DSGVO. Und das, obwohl sie seit ihrem Inkrafttreten Ende Mai hierzulande nicht gerade viele Pluspunkte gesammelt hat. Heute zeigt sich: Im Vergleich zum Frühjahr hat sich die Situation in den heimischen Betrieben zwar deutlich gebessert, insgesamt ist das aber noch zu wenig. So manches heimische Unternehmen hat nach wie vor Aufholbedarf, um tatsächlich datenschutzkonform zu agieren.
59 Prozent der Firmen mit Rückstand
Laut Austrian Business Check-Umfrage des KSV1870 haben sechs von zehn heimische Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben noch nicht vollständig erfüllt. Und sogar 8 Prozent aller Firmen haben aktuell mit der Umsetzung noch gar nicht begonnen. Insbesondere die kleinen Betriebe hinken deutlich hinterher – rund 60 Prozent der Kleinen haben teils gehörigen Aufholbedarf.
Datenschutz geht alle an
Die DSGVO betrifft jedes Unternehmen – egal, ob Ein-Mann-Betrieb oder Großkonzern. Denn es geht vor allem um die personenbezogenen Daten, die Firmen speichern, wie es Christoph Riesenfelder in seinem KSVBLOG Beitrag kurz vor dem Inkrafttreten der Verordnung im Frühjahr 2018 formuliert hat. Somit ist es durchaus möglich, dass ein Zwei-Personen-Betrieb, der gesundheitsbezogene Daten von mehreren tausend App-Nutzern verarbeitet, sich mehr Gedanken machen muss, als ein Industrieunternehmen, das hauptsächlich Mitarbeiterdaten und Lieferantenkontakte speichert.
Neue Features beim DSGVO-Assistenten
Eines ist klar: Die neue Richtlinie greift tief in die Unternehmen ein und verursacht teils beträchtliche Aufwände. Dementsprechend ernst muss das Thema Datenschutz behandelt werden. Um möglichst effizient zu arbeiten, haben wir mit dem DSGVO-Assistenten ein Tool entwickelt, das Unternehmen – insbesondere KMU – bei der Umsetzung der EU-Verordnung unter die Arme greift.
Der Service leitet schrittweise durch alle Unternehmensbereiche und am Ende steht ein Verarbeitungsverzeichnis, das – wenn alle Eingaben korrekt und vollständig eingetragen wurden – jederzeit aktualisiert und bei Prüfung durch die Datenschutzbehörde im erforderlichen Format exportiert werden kann. Damit KMU laufende Herausforderungen einfacher bewältigen können, haben wir den DSGVO-Assistenten um zusätzliche Funktionen erweitert. So unterstützt das Tool jetzt auch bei:
- der Dokumentation der Auftragsdatenverarbeitung
- der Risikobeurteilung der Datenverarbeitung
- der korrekten Beantwortung von Kundenanfragen
- der Informationspflicht auf Websites und Newslettern.
DSGVO-Assistent integriert jetzt auch die Blacklist der österreichischen Datenschutzbehörde
Datenverarbeitungen, von denen ein hohes Risiko für die betroffenen Personen ausgehen, erfordern eine Datenschutz-Folgenabschätzung. Herauszufinden, welche Verarbeitungen tatsächlich davon betroffen sind, ist nicht immer ganz so einfach. Der DSGVO-Assistent beantwortet diese Frage ab sofort durch die Integration der seit 9. November 2018 veröffentlichten Blacklist der österreichischen Datenschutzbehörde innerhalb kurzer Zeit.
Die Kosten belaufen sich auf EUR 9,90 pro Monat. Zusätzliche Informationen finden Sie auf unserer Website: www.ksv.at/dsgvo-assistent.
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