Autor: Markus Hinterberger
Die vergangenen Tage und Wochen haben es gezeigt: Das Wohl und die finanzielle Stabilität der österreichischen Unternehmen hängt nicht immer nur von wirtschaftlichem Know-how und Unternehmensgeist ab. Wie rasch es etwa zu Einkommensverlusten oder Lieferengpässen aufgrund von nicht beeinflussbaren Umständen kommen kann, zeigt sich gerade jetzt. Trotz alledem gibt es Maßnahmen, die insbesondere in angespannten Zeiten helfen können, die eigene finanzielle Liquidität aufrecht zu erhalten. In jedem Fall gilt: Bleiben Sie aktiv.
Tipp 1: Behalten Sie Ihre Kunden und Lieferanten immer im Blick.
Als Unternehmer sind Sie generell, aber gerade in Krisenzeiten, gut beraten, alle notwendigen Kunden- und Lieferantendaten laufend zu aktualisieren – unter Berücksichtigung der EU-Datenschutz-Grundverordnung. Dadurch werden unnötige Verzögerungen und administrative Aufwände vermieden. Zudem: Kein Geschäftsabschluss, ohne vorher die aktuelle Bonität geprüft zu haben.
Tipp 2: Halten Sie Vereinbarungen schriftlich fest – gerade jetzt.
Halten Sie alle Geschäftsabschlüsse und Rahmenbedingungen schriftlich fest und formulieren Sie diese juristisch wasserdicht. Um Schäden bei möglichen Kundeninsolvenzen frühzeitig zu begrenzen: Eigentumsvorbehalte vereinbaren.
Tipp 3: Bleiben Sie transparent – nach innen und außen.
Transparenz und die aktive Suche nach gemeinsamen Lösungen mit Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern stärkt nicht nur das gegenseitige Vertrauen in angespannten Situationen, sondern fördert auch die (langfristige) Beziehung.
Tipp 4: Die Finanzlage stets im Blick behalten.
Laufendes Reporting und Monitoring der eigenen Kennzahlen gehören zum unternehmerischen Einmaleins. So können Sie besonders in heiklen Phasen schnell reagieren.
Tipp 5: Handeln Sie nicht aktionistisch.
Verfallen Sie nicht in Aktionismus und lassen Sie mögliche langfristige Auswirkungen nicht unberücksichtigt – gerade in Krisenzeiten ist diese Gefahr durchaus gegeben. Das gilt nicht nur für externe Aktivitäten, sondern auch intern, etwa im Umgang mit Mitarbeitern oder Produktionsabläufen. Unternehmerischer Weitblick hilft, Panik ist hingegen ein schlechter Ratgeber.
Tipp 6: Rechnung legen - bei Nichtzahlung aktiv werden.
Gemeinschaftliche, verantwortungsvolle Lösungen sind wichtig und richtig. Grundsätzlich gilt: Zahlungsziele sind einzuhalten. Geschieht das nicht, sollte ein Mahnlauf mit Verlängerung der Frist um eine Woche gestartet werden. Offene Forderungen können zudem jederzeit zum Inkasso übergeben werden. Denn: Es geht auch um Ihre finanzielle Stabilität. Doch insbesondere in herausfordernden Zeiten gilt es, gemeinsam nach sinnvollen Lösungen (z.B.: Ratenvereinbarungen, Stundungen) zu streben.
Tipp 7: Behalten Sie Ihr eigenes Rating im Blick.
Nicht vergessen: Auch Ihr Unternehmen hat ein Rating. Wie dieses zustande kommt, erfahren Sie hier. Halten Sie Ihr Rating aktuell, indem Sie dem KSV1870 laufend neue, relevante Informationen bekannt geben. Denn auch das eigene Unternehmen ist Kunde und wird „abgefragt“, etwa bei Ausschreibungen. Und: Nach einer Phase der geschwächten Konjunktur kann es auch rasch wieder zu neuen Geschäftsbeziehungen kommen.
Tipp 8: Unternehmensrisiken laufend checken.
Betriebe wie auch Branchen sind teilweise sehr unterschiedlich – ähnlich kann es sich bei potenziellen Unternehmensrisiken verhalten. Daher: Mögliche Risiken evaluieren, absichernde Maßnahmen setzen, Krisen- und Aktionspläne erarbeiten und umsetzen.
Zusätzliche Informationen zum Thema Risikomanagement erhalten Sie in unserem kostenlosen Whitepaper. Darüber hinaus liefert auch die Wirtschaftskammer Österreich weiterführende Informationen.
Seit 150 Jahren steht der KSV1870 mit seinem umfassenden Expertenwissen stets an der Seite seiner Mitglieder, Kunden sowie Geschäftspartner, und ermöglicht sichere Geschäfte. So auch jetzt. Insbesondere in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten gilt es, gemeinschaftlich zu agieren und sich gegenseitig bestmöglich zu unterstützen.