Kein Vertrag ohne Bonitätsprüfung

Wie ein Sanierungsunternehmen für Gebäudeschäden dafür sorgt, dass aus Schaden wieder Freude wird.

Schicken Buchhalter eine Rechnung auf den Weg, dann haben sie optimalerweise schon lange vorher eine Sache erledigt – nämlich geprüft, ob der Kunde auch zahlen kann. Die SANAG, ein Sanierungsbetrieb für Brand-, Wasser- und Sturmschäden und KSV1870 Mitglied, schaut sich das ganz genau an. Denn offene Forderungen können schnell empfindlich hohe Ausfälle nach sich ziehen. „Wir haben Aufträge in der Höhe von bis zu einer Million Euro, insbesondere, wenn ein Feuer gewütet hat. Würde eine Zahlung ausfallen, dann täte uns das finanziell meist sehr weh“, so der Geschäftsführer Gerhard Aigner, der die Verantwortung für 30 Mitarbeiter trägt und 2018 einen Umsatz von 5,8 Millionen Euro erwirtschaftet hat.

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Eckdaten abklären
„Wie viele Betriebe haben auch wir in jungen Jahren unsere Erfahrungen gemacht. Daher gehören Bonitätsprüfungen heute zur Routine und sind auch Teil der kaufmännischen Sorgfalt“, so der SANAG-Chef. Der Zeitpunkt der Abfrage ist bei der SANAG unterschiedlich. Es kann vor Vertragsabschluss, aber auch gleich beim Erstkontakt sein. „Denn ich habe festgestellt, dass es am Telefon hochprofessionell wirkt, wenn der potenzielle Auftraggeber wahrnimmt, dass ich über ihn informiert bin. Oft ist auch gar nicht klar, um wen es sich eigentlich handelt – Wohnungsinhaber, Hausverwaltung oder doch den Mieter? Bonitäts- und Gundbuchinformationen sind für mich daher bei KSV1870 Abfragen besonders wichtig. Im Rahmen der Mitgliedschaft sind bereits achtzehn Bonitätsauskünfte enthalten.

Vorleistung will verdient sein
Kommt bei unserer Prüfung heraus, dass es mit der Zahlungsfähigkeit bedeutend besser aussehen könnte, dann verändert das Sanierungsunternehmen die Zahlungsmodalitäten und setzt auf Zug um Zug. „Wir verlangen Anzahlungen oder schicken Teilrechnungen. Im Extremfall stellen wir die Leistung erst fertig, wenn die Zahlung eingelangt ist. Bei guter Bonität gehen wir aber auch in Vorleistung“, so Aigner. Das Buchhaltungsteam hat eine Vorgehensweise, je nach Bonität des Kunden. Auf diese Weise hat es der Betrieb geschafft, die Ausfallquote bei 0,1 Prozent zu halten – ein Wert, der in der Baubranche beachtlich ist.

Jeder Ratingpunkt zählt
Natürlich weiß der SANAG-Chef, dass umgekehrt auch Lieferanten über ihn in der KSV1870 Datenbank abfragen. „Ein gutes Rating ist im Geschäftsleben wichtig. Auch deshalb sind wir Skontozahler und legen Wert auf gepflegte Geschäftsbeziehungen“, so der Unternehmer, der bekennt, dass er bei den Wirtschaftsauskunfteien um jeden Ratingpunkt kämpft. „Die Bonität muss einfach passen. Das ist kein Selbstzweck, sondern auch im Umgang mit finanzierenden Stellen ein Kriterium, von dem viel abhängt."


5 Tipps für ein profes­sio­nelles Risi­ko­ma­nage­ment: 


Tipp 1: Kundenrisiken minimieren
Der KSV1870 empfiehlt: Kein Geschäftsabschluss mit Neukunden, ohne vorher die Bonität des Unternehmens zu prüfen. Aber auch bei Stammkunden kann sich an der finanziellen Verlässlichkeit jederzeit etwas ändern – um so schnell wie möglich über Veränderungen informiert zu sein, lohnt sich das laufende Monitoring.

Tipp 2: Die Rechnung als Dreh- und Angelpunkt
Sobald die Leistung erbracht ist, sollte die Rechnung unter Angabe des Zahlungsziels gelegt werden. Ist das Geld rasch auf dem Konto, verbessert das die eigene Liquidität.

Tipp 3: Bei Nichtzahlung sofort aktiv werden
Wird das Zahlungsziel nicht eingehalten, sollte ein Mahnlauf mit Verlängerung der Frist um eine Woche starten. Achtung: Es gibt keine Verpflichtung, drei Mahnungen zu versenden. Offene Forderungen können jederzeit zum Inkasso übergeben werden. Gibt es einen vollstreckbaren Gerichtstitel, dann unterstützen Experten wie der KSV1870 mit dem DubiosenInkasso.

Tipp 4: Vereinbarungen schriftlich festhalten
Alle Geschäftsabschlüsse und Rahmenbedingungen sollten schriftlich festgehalten und juristisch wasserdicht formuliert werden. Auch die Formulierung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist im Geschäftsleben ein absolutes Muss. Um Schäden bei möglichen Kundeninsolvenzen schon vorher zu begrenzen: Eigentumsvorbehalt vereinbaren.

Tipp 5: Die Finanzlage im Blick behalten
Ein laufendes Reporting und Monitoring der eigenen Kennzahlen gehören zum unternehmerischen Einmaleins, um im Anlassfall schnell reagieren und entsprechende Schritte setzen zu können. Die Bilanzen pünktlich zu erstellen und zu hinterlegen sorgt für Transparenz nach innen und außen.

 

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