Autor: Markus Hinterberger
Offene Rechnungen verursachen nicht nur einen administrativen Mehraufwand, sondern belasten zunehmend die vielerorts ohnehin schon sehr angespannte Liquidität der Betriebe.
Um die aktuelle Corona-Krise zu bewältigen, hat die Bundesregierung einen 38-Milliarden-Euro schweren Rettungsschirm über die Unternehmen gespannt – damit soll die Liquidität der Betriebe möglichst aufrechterhalten bleiben. Trotzdem werden auch jetzt offene Rechnungen verspätet oder gar nicht beglichen. Unternehmen stellen sich daher häufig die Frage, wie sie aktuell damit umgehen sollen.
Sollen wir jetzt wirklich den Mahnprozess starten, obwohl wir wissen, dass es dem Kunden finanziell nicht gut geht? Diese Frage hört Walter Koch, Geschäftsführer der KSV1870 Forderungsmanagement GmbH derzeit sehr häufig von seinen Kunden. Seine Antwort darauf: „Unbedingt. Denn es geht insbesondere auch darum, die eigene Liquidität zu sichern und das eigene Unternehmen vor Schaden zu bewahren.“
Rasches Handeln ist im Inkasso das Nonplusultra.
Unabhängig davon, ob wir uns in einer Krisensituation oder im Normalbetrieb befinden – Geschwindigkeit ist im Inkasso Trumpf. Dabei spielt vor allem das rasche Legen der Rechnung eine entscheidende Rolle. Wesentlich ist dabei, den direkten Kontakt zu suchen, sämtliche Vorgänge detailliert zu dokumentieren und mögliche Alternativen zur Überbrückung in beiderseitigem Interesse offen zu diskutieren, sollte es tatsächlich zu Zahlungsschwierigkeiten kommen.
So funktioniert ein konsequentes Forderungsmanagement auch in Krisenzeiten
Schritt 1: Legen Sie die Rechnung inkl. zweiwöchiger Zahlungsfrist, sobald die Leistung erbracht wurde. Damit sichern Sie sich rechtlich ab und können später, wenn die Krise vorbei ist und jeder wieder auf sein Recht pochen wird, alles belegen.
Schritt 2: Wenn nicht bezahlt wird, nehmen Sie mit Ihrem Kunden unverzüglich Kontakt auf, um die aktuelle Situation zu klären und zu erfahren, wie Sie ihn unterstützen können. Stichwort: Ratenvereinbarungen oder Stundungen.
Schritt 3: Bleibt die Rechnung weiterhin unbezahlt, starten Sie den Mahnprozess. Verschicken Sie zunächst eine freundliche Zahlungserinnerung mit einer Frist von weiteren zwei Wochen.
Schritt 4: Ist bis jetzt noch immer keine Zahlung eingelangt, erfolgt die Mahnung. Versuchen Sie während dieser Zeit, stets in Kontakt mit dem Schuldner zu bleiben.
Schritt 5: Die Forderung wurde noch immer nicht beglichen? Spätestens jetzt sollten Sie ein Inkassobüro einschalten, das ab diesem Zeitpunkt das Forderungsmanagement für Sie übernimmt.
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