Neues Jahr, neues Glück!

Ricardo-José Vybiral

Mit welchen Hacks auch 2018 unternehmerisch ein Erfolg wird.
Die Stimmungsbarometer der österreichischen Wirtschaft zeigen 2018 deutlich nach oben. Sowohl international, als auch national stehen die Zeichen auf Wachstum. Doch eine gute Wirtschaftslage ist noch kein Erfolgsgarant für Unternehmen. Die KSV1870 Experten haben ihre Köpfe zusammengesteckt und präsentieren 10 Tipps als Grundstein für ein unternehmerisch erfolgreiches Jahr 2018.

Zwei Puzzelstücke mit den Begriffen Success und 2018

 
1. Erfolg braucht eine Strategie
Eine klare Strategie ist ein wichtiger Wegweiser zum Erfolg. Um sie auf fundierte Beine zu stellen, gilt es einen tiefen Blick ins Innere des Unternehmens zu werfen. Hier empfiehlt sich eine SWOT-Analyse (jährlich!) durchzuführen und das Management sollte sich eine Reihe von Fragen stellen:

  • Wie ist das Unternehmen finanziert?
  • Welchen Finanzierungsbedarf wird es mittelfristig geben?
  • Wie entwickelt sich der Umsatz?
  • Was verraten die Kennzahlen?
  • Wie ist der Betrieb positioniert?
  • Wie lautet die Prognose des Unternehmens für seinen Markt?
  • Welche Maßnahmen greifen bei stagnierenden bzw. schrumpfenden Märkten?
  • Ist eine Fokussierung auf Teilmärkte oder neue Absatzbereiche möglich?
  • Kann an der Preisschraube gedreht werden?
  • Wie werden sich die Preise (Energie, Wareneinkauf, Wechselkurse, Rohstoffe) entwickeln?
  • Können Preissteigerungen abgefangen werden und wenn ja, wie?
  • Bieten die eigenen Produkte ausreichenden Kundennutzen?
  • Wie steht es um die Nachfrage heute und in Zukunft?
  • Sind Produktinnovationen erforderlich?
  • Ist Outsourcing eine Option?

 
2. Zielerreichung durch Planung
Der Erfolg eines Wirtschaftsjahres sollte nicht dem Zufall überlassen, sondern durch realistische Planung und kontinuierliches Controlling sichergestellt werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist es, Ziele zu operationalisieren. Das heißt: Inhalte so konkret wie möglich schriftlich zu formulieren, Größen zur Erfolgsmessung festzulegen und einen Zeithorizont zu definieren. Wichtig: In der Planung hat Wunschdenken nichts verloren.
 
3. Sicheres Handling personenbezogener Daten
Die Verarbeitung personenbezogener Daten ist heute weder in Großkonzernen noch in KMU wegzudenken. Fakt ist, dass jede natürliche Person ein Recht auf Geheimhaltung der persönlichen Daten hat und somit für jede Verarbeitung von personenbezogenen Daten (z. B. Führen einer Kundendatei, Ausstellen einer Rechnung, Speichern von Lieferantendaten) eine zulässige Rechtsgrundlage vorliegen muss. Abhängig von Situation und Nutzungszweck der Daten sind Unternehmer mit diversen Fragen konfrontiert: Ist eine eindeutige Einwilligung zur Datenverarbeitung erfolgt? Werden die Daten zur Auftragserfüllung benötigt? Mit Inkrafttreten der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Österreich  ab 25.05.18 kommt es nun zur Stärkung der Betroffenenrechte, sowie zu einer verschärften Regelung im Bereich Datensicherheit. Somit müssen Unternehmer jegliche Art der Datenverarbeitung entsprechend adaptieren. Um den Überblick über die Neuerungen der DSGVO zu behalten und hohe Geldstrafen (bis zu EUR 20 Mio. bei Nichteinhaltung) zu vermeiden, veranstaltet der KSV1870 exklusiv für seine Mitglieder Workshops zum Thema.

4. Unternehmensrisiken abfedern
Das Management muss über Katastrophen und Krisen nachdenken, die das Unternehmen betreffen könnten oder gar schon einmal betroffen haben. Es kann sich dabei um Wirtschaftskrisen handeln, beispielsweise empfindliche Umsatzeinbrüche. Aber auch standortgefährdende Krisen, beispielsweise Hochwasser, oder auch interne Krisen, wie Betriebsspionage können ein Thema sein. Welche Krisen sind wie relevant?
 
5. Bonitäten absichern
Die Bonität von Wirtschaftstreibenden ist nicht in Stein gemeißelt. Unternehmen sollten daher über die wirtschaftliche Lage ihrer Kunden und Lieferanten Bescheid wissen. Es gilt, ständig auf dem Laufenden zu sein und gegebenenfalls zusätzliche absichernde Maßnahmen zu ergreifen. Wer schnelle Informationen benötigt, kann sich jetzt zum neuen KSV1870 Insolvenzticker als WhatsApp-Service anmelden. Zwei Mal täglich werden Unternehmer mit dem kostenlosen Service über die aktuellen Insolvenzfälle informiert. Somit können Forderungsansprüche rasch angemeldet und der Schaden minimiert werden. Die KSV1870 Information GmbH unterstützt zudem mit Auskünften und BonitätsMonitoring. Zwar sind viele Unternehmen vorsichtig bei Neukunden, einer KSV1870 Umfrage zufolge haben sie die Bonität der Stammkunden aber weniger im Blick. Achtung: Rund 80 Prozent der Forderungsausfälle werden durch Bestandskunden verursacht.
 
6. Offene Forderungen betreiben
Pleite trotz voller Auftragsbücher kommt öfter vor als man denkt. Vor allem kleine Unternehmen sind mit dem Tagesgeschäft oft dermaßen eingedeckt, dass die konsequente Betreibung der offenen Forderungen ins Hintertreffen gerät. Zahlen aber Kunden ihre Rechnungen nicht, dann fehlt dem Unternehmen Liquidität. Geraten die Aufträge ins Stocken oder summieren sich die Forderungsvolumina, dann ist das Unternehmen rasch in seinem Bestand gefährdet. Die KSV1870 Forderungsmanagement rät daher dazu, Forderungen umgehend zu betreiben und/oder dem KSV1870 zu übergeben, und zwar zeitgerecht. Denn: Je „älter“ eine Forderung, umso höher das Risiko des Ausfalls.
 
7. Eigenkapital stärken
Unternehmen werden durch Eigenkapital in ihrem Bestand gesichert. In der Regel ist dieses jedoch nur zu haben, solange „die Sonne scheint“. Nur in guten Zeiten kann daher dem Unternehmen Eigenkapital zugeführt werden: das kann auch die Phase vor der tatsächlichen Gründung sein, wenn der Geschäftsplan überzeugend ist. In der Gründungsphase und auch danach sollte der Unternehmer möglichst wenig entnehmen. Investoren wollen Renditen sehen und beteiligen sich daher praktisch nie an Verlustunternehmen. Wie viel Eigenkapital das Unternehmen benötigt, hängt letztlich vom jeweiligen Geschäftsmodell ab, also von der Kapitalbindung im Anlagevermögen und dem Risikogehalt im Geschäft. Diese Frage kann also nur vom Unternehmer selbst beantwortet werden.
 
8. Kapitalgeber ins Boot holen
Österreich ist das Land der KMU und der Familienbetriebe. Diese stehen externen Kapitalgebern, Beteiligungen, Private Equity Fonds usw. oft skeptisch gegenüber. Wenn diese Experten aber bereit sind, nicht nur Geld einzubringen, sondern in der Folge auch ihr Know-how und Erfahrung, können sie dem Unternehmen eine zusätzliche Dimension verschaffen.
 
9. Investieren in Innovationen
Produkte durchlaufen unterschiedliche Lebenszyklen und besonders in Sättigungsphasen führt starker Wettbewerb oft zu Preisverfall. Lösung können Innovationen sein, die dabei helfen, Produkte günstiger herzustellen oder aber bessere Produkte mit den gleichen Ressourcen herzustellen. Erfolgreiche Unternehmen punkten mit neuen Lösungen/Investitionen, um aktuellen Anforderungen des Marktes zu entsprechen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Trends (Stichwort Digitalisierung). An der Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre lässt sich oft ablesen, welche Innovationen gefragt sein werden. In jedem Fall sind Innovationen mit Investitionen verbunden.
 
10. „Unangenehmes“ ist Chefsache
Unpopuläre Entscheidungen müssen von der Unternehmensleitung getroffen werden. Das Management muss die Fähigkeit haben, sich von etwas oder jemandem zu trennen. Hat es diese „Konsequenz“ nicht, dann „schwelen“ Probleme oft über viele Jahre unter der Oberfläche und bremsen den Unternehmenserfolg. Beispiele: Sparprogramm durchführen. Sich von unzuverlässigen Lieferanten trennen, auch wenn es sich um „befreundete“ Unternehmen handelt. Produkte einstellen, die nicht mehr ausreichend nachgefragt werden, auch wenn sie nostalgischen Wert im Unternehmen haben usw. Mitarbeiter dürfen mit Recht erwarten, dass die Unternehmensleitung solche Entscheidungen trifft.