Konkursverfahren Anglo Austrian AAB AG (ehemalige Meinl Bank):
Zwischenausschüttung an Einlagensicherung!
Im März 2020 wurde über das Vermögen der Anglo Austrian AAB AG ein Konkursverfahren eröffnet. Heute, 17.05.2022, fand am Handelsgericht Wien die Zwischenverteilungstagsatzung statt.
Nach rund zwei Jahren kann der Insolvenzverwalter eine erste erfreuliche Zwischenbilanz ziehen.
Die konkursmäßige Abwicklung gestaltet sich zwar sehr komplex, dennoch konnten aus Verwertungserlösen sowie aus erfolgreich geltend gemachten Anfechtungsansprüchen Einnahmen zugunsten der Insolvenzmasse erwirtschaftet werden, welche nunmehr eine erste Zwischenverteilung an die Einlagensicherung in der Höhe von rund 39% ermöglichen.
Da es sich um einen Bankenkonkurs handelt, genießt die Einlagensicherung aufgrund der anzuwendenden Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) eine „Vorrangstellung“ gegenüber den anderen Gläubigern. Die Einlagensicherung hat eine Insolvenzforderung in der Höhe von knapp 59 Millionen Euro angemeldet. Die Quote wird nach Rechtskraft des Verteilungsentwurfs an die Einlagensicherung ausgeschüttet.
„Die übrigen Gläubiger im gegenständlichen Konkursverfahren erhalten erst dann eine Quote, wenn die Insolvenzforderung der Einlagensicherung zur Gänze abgedeckt ist.“, erklärt Jürgen Gebauer vom KSV1870.
Die weitere konkursmäßige Abwicklung der Bank wird aufgrund der Komplexität jedenfalls noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Ob neben der Einlagensicherung auch die übrigen Gläubiger eine Quotenzahlung erhalten werden, ist aus heutiger Sicht ungewiss.
Wien, am 17.05.2022
Rückfragehinweis:
Mag. Jürgen Gebauer
Leiter KSV1870 Insolvenz Wien/NÖ/Bgld
Telefon: 050 1870-8350
E-Mail: gebauer.juergen@ksv.at