GemNova-Gruppe: Aktueller Stand

Neuigkeiten in den Insolvenzverfahren der Gesellschaften der GemNova-Gruppe


Zusammenfassender KSV1870 Bericht über die Insolvenzverfahren der Gesellschaften der GemNova-Gruppe.

Innsbruck, 27. September 2023 – In den vergangenen Monaten wurde über die GemNova Dienstleistungs GmbH und über sechs ihrer Tochtergesellschaften ein Insolvenzverfahren eröffnet. Die Sanierung der GemNova Dienstleistungs GmbH scheiterte, da die Finanzierung der von den Gläubigern angenommenen Quote über den Tiroler Gemeindeverband nicht aufgebracht wurde. Alle sieben Gesellschaften der GemNova-Gruppe sind durch Beschluss des Landesgerichts Innsbruck zwischenzeitlich geschlossen.    


Bei einer Gruppenbetrachtung wurden von den Gläubigern bisher rund 14,3 Millionen Euro an Insolvenzforderungen angemeldet. Der Insolvenzverwalter hat diese im Detail geprüft und davon etwa 9,7 Millionen als berechtigt anerkannt. Der KSV1870 erwartet, dass im Laufe der Verfahren noch weitere Insolvenzforderungen anerkannt werden, da die ausgesprochenen Bestreitungen unter anderem auch Leasinggesellschaften betreffen. Die Leasingobjekte werden durch die Insolvenzverwaltung derzeit zurückgestellt. Die Verträge sind noch final abzurechnen. Auch erwartet der KSV1870, dass in den nächsten Wochen die betroffenen Dienstnehmer ihre Beendigungsansprüche in den jeweiligen Verfahren geltend machen werden. Die angeführten Passiva enthalten keine wechselseitigen Forderungen/Verbindlichkeiten der Gesellschaften der GemNova-Gruppe.

Klaus Schaller, Regionalleiter des KSV1870, berichtet: „Die Gläubiger kommen aus vielen unterschiedlichen Bereichen. Ein wesentlicher Teil der Forderungen entfällt auf Dienstnehmer, welche über den Insolvenzentgeltsicherungsfonds abgesichert sind. Daneben finden sich Banken, Leasinggesellschaften und Lieferanten in den gerichtlichen Gläubigerverzeichnissen. Es zeigt sich, dass sich das Forderungsvolumen der GemNova-Gruppe insgesamt dadurch erhöht, dass aufgrund der gescheiterten Sanierung nun bestehende Infrastruktur zerschlagen wird. Bei einer erfolgreichen Sanierung der Muttergesellschaft wäre etwa eine Vielzahl an Leasingverträgen fortgeführt worden bzw. wären keine Beendigungsansprüche der großen Anzahl an Dienstnehmern schlagend geworden.“

In den nächsten Monaten wird der Insolvenzverwalter in sämtlichen Gesellschaften das vorhandene Vermögen verwerten. Angesichts der Höhe der festgestellten Forderungen sind die vorhandenen körperlichen Vermögenswerte von untergeordneter Bedeutung. Für die Gläubiger interessant bleibt die Frage, welche Ansprüche der Insolvenzverwalter aufgrund der Verletzung von Kapitalerhaltungsvorschriften gegen den Tiroler Gemeindeverband geltend machen wird. Der KSV1870 erwartet hier doch beträchtliche Summen, wobei deren Höhe im Moment noch nicht abschließend von der Insolvenzverwaltung beziffert werden kann. Die entsprechenden Prüfungen laufen aktuell auf Hochtouren, wobei die vorliegenden Sachverhalte juristisch sehr komplex sind

Es gibt neben den Forderungen aus der Verletzung der Kapitalerhaltungsvorschriften auch Forderungen der GemNova-Dienstleistungs GmbH gegen den Tiroler Gemeindeverband, welche erst im Rahmen des gescheiterten Sanierungsverfahrens der Muttergesellschaft entstanden sind. Im Moment weigert sich der Tiroler Gemeindeverband eine Zahlung, welche im Rahmen der Fortführung des Betriebes schriftlich dem Insolvenzverwalter zugesagt wurde, zu leisten.

Innsbruck, 27.09.2023
 

Rückfragen: 

MMag. Klaus Schaller
Insolvenz Innsbruck
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