Der Insolvenzverwalter fordert die Offenlegung der Finanzen des Vereins FC Wacker Innsbruck.
KSV1870 Bericht über den Verfahrensstand im Insolvenzverfahren der FC Wacker Innsbruck GmbH: Am 28.06.2023 findet ein weiterer Termin im Insolvenzverfahren der FC Wacker Innsbruck GmbH am Landesgericht Innsbruck statt. Dabei wird der Insolvenzverwalter eine vom Verein FC Wacker Innsbruck gegen die Insolvenzschuldnerin geltend gemachte Forderung formal bestreiten. Der Insolvenzverwalter geht im Gegenzug davon aus, dass die Insolvenzschuldnerin gegen den Verein FC Wacker Innsbruck Forderungen in Millionenhöhe geltend machen kann.
Innsbruck, 26. Juni 2023 – In diesem Verfahren haben bisher rund 135 Gläubiger Forderungen in Höhe von knapp 18 Millionen Euro angemeldet. Der Insolvenzverwalter hat bisher Insolvenzforderungen in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro als berechtigt anerkannt.
Nach Einsichtnahme in die Bücher der FC Wacker Innsbruck GmbH kam der Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Herbert Matzunski zum Schluss, dass Forderungen gegen den Verein FC Wacker Innsbruck in Höhe von rund 5 Millionen Euro bestehen. Grundlage dieser Ansprüche sind Kapitalerhaltungsvorschriften. Der Masseverwalter geht insbesondere davon aus, dass in den Jahren vor der Insolvenzeröffnung von der Insolvenzschuldnerin Aufwendungen, welche vom Verein FC Wacker Innsbruck zu bezahlen gewesen wären, übernommen hat. Dadurch wurde die Kapitalstruktur der Insolvenzschuldnerin wesentlich geschwächt.
Klaus Schaller, Leiter des KSV1870 in Tirol, erklärt: „Der Insolvenzverwalter möchte sich nun ein möglichst genaues Bild über die finanzielle Situation des Vereins FC Wacker Innsbruck machen. Es scheint klar zu sein, dass bei Geltendmachung des Anspruchs in voller Höhe durch den Masseverwalter der Verein in seiner wirtschaftlichen Existenz gefährdet sein dürfte. Hier gilt es in den kommenden Wochen und Monaten eine für beide Seiten tragfähige Lösung zu erarbeiten. Eine wesentliche Frage wird sein, ob der vom Verein neu präsentierte Sponsor seinen Teil zur Bereinigung dieses Themas beizusteuern bereit ist.“
Derzeit führt der Insolvenzverwalter zwei Verfahren gegen ehemalige Investoren. Im Verfahren gegen Thomas Kienle steht ein – noch bedingt abgeschlossener – Vergleich im Raum. Schwieriger gestaltet sich für den Masseverwalter der Zivilprozess gegen eine Gesellschaft des Matthias Siems. Es war bis dato dem Gericht nicht möglich, die Klage an diese Gesellschaft zuzustellen.
Fest steht, dass dieses Insolvenzverfahren jedenfalls noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird. Der Masseverwalter ist mit sehr komplexen Sachverhalten konfrontiert. Es bleibt abzuwarten, inwieweit eine Klärung der Situation mit dem Verein FC Wacker Innsbruck herbeigeführt werden kann. Ebenso am Radar hat der Masseverwalter nach wie vor mögliche Haftungen der ehemaligen Geschäftsführer der FC Wacker Innsbruck GmbH. Den Berichten des Insolvenzverwalters ist nämlich zu entnehmen, dass über einen längeren Zeitraum vor Insolvenzeröffnung am 3. Juni 2022 massiv negative Ergebnisse von der Schuldnerin eingefahren wurden und sich damit der Schaden der Gläubiger erhöht hat.
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MMag. Klaus Schaller
KSV1870 Regionalleiter West
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