ERÖFFNUNG eines KONKURSVERFAHRENS über die Familie Benko Privatstiftung
Details zur Insolvenz der Familie Benko Privatstiftung
Innsbruck, 28. März 2024 – Die Familie Benko Privatstiftung beantragte am Landesgericht Innsbruck die Eröffnung eines Konkursverfahrens. Zwischenzeitlich ist der Insolvenzeröffnungsbeschluss vom Insolvenzrichter Dr. Hannes Seiser gefällt worden. Diese Entscheidung wird morgen in der Ediktsdatei veröffentlicht, was wiederum zur Folge hat, dass die Insolvenzwirkungen am 30. März 2024, 00:00 Uhr, eintreten.
Der Vorstand der Familie Benko Privatstiftung ist seiner Verpflichtung bei Vorliegen eines Insolvenzgrundes einen Insolvenzantrag zu stellen, nachgekommen. Nach dem von den Stiftungsvorständen Mag. Karin Fuhrmann, Dr. Marcus Mühlberger und Markus Mitterrutzner eingebrachten Insolvenzeröffnungsantrag ist die Familie Benko Privatstiftung zahlungsunfähig.
Laut Insolvenzeröffnungsantrag hat die Familie Benko Privatstiftung offene Verbindlichkeiten in Höhe von 854 Millionen Euro. Ein Großteil dieser Verbindlichkeiten, nämlich knapp 700 Millionen Euro, sollen sich auf Verbindlichkeiten aus Optionsverträgen im Insolvenzfall beziehen. Der Stiftungsvorstand erklärt dazu, dass dieser Bereich vermutlich deutlich geringer ausfallen wird, als hier ein Ansatz zum Nominale erfolgt ist. Bei den 854 Millionen Euro an angeführten Verbindlichkeiten ist nicht berücksichtigt, dass die Schuldnerin Mitbeklagte in zwei Schiedsverfahren ist. Hier soll es laut Insolvenzeröffnungsantrag um einen Streitwert von rund 1 Milliarde Euro gehen. In die 854 Millionen Euro sind knapp 50 Millionen Euro an Kreditverbindlichkeiten und etwas über 20 Millionen Euro an Intercompany Verbindlichkeiten (betrifft wohl Gesellschaften der Signa-Sphäre) inkludiert.
An Aktiva sollen rund 21,5 Millionen Euro vorhanden sein. Die mittelbare und unmittelbare Beteiligung an der Signa Holding wird dabei mit Null bewertet. Nahezu die gesamten Aktiva sollen Intercompany-Forderungen darstellen. Inwieweit diese tatsächlich werthaltig sind, wird sich im Laufe des Verfahrens zeigen. Der Stiftungsvorstand geht von einem Liquidationswert von rund 2 Millionen Euro aus. Die Schuldnerin verfügt über kein Liegenschaftsvermögen.
Das Landesgericht Innsbruck hat die Tagsatzung zur Prüfung der angemeldeten Forderungen mit 22. Mai 2024 angesetzt. Die Gläubiger können über den KSV1870 ihre Forderungen bei Gericht anmelden (Mail an insolvenz.innsbruck@ksv.at). Diese Anmeldung einer Forderung sollte bis 08. Mai 2024 erfolgen.
Anlässlich dieser Tagsatzung wird sich der zum Insolvenzverwalter bestellte Insolvenzverwalter Dr. Herbert Matzunski dahingehend erklären, welche von Gläubigern geltend gemachte Ansprüche tatsächlich zu Recht bestehen. „Zu diesem Zeitpunkt wird der Insolvenzverwalter dann auch bereits eine Übersicht über die bei der Schuldnerin vorhandenen Vermögenswerte haben.“, erklärt Klaus Schaller, Leiter des KSV1870 in Innsbruck.
Innsbruck, 28. März 2024
Rückfragen:
MMag. Klaus Schaller
Insolvenz Innsbruck
Kreditschutzverband von 1870
Verein zu ZVR-Zahl 175263718
6010 Innsbruck, Templstraße 30
Telefon 0501870-3030; Fax: 050187099-8936
E-Mail: klaus.schaller@ksv.at
ERSTMELDUNG
Innsbruck, 28. März 2024 – Die Familie Benko Privatstiftung beantragte in Eigeninitiative die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens am Landesgericht Innsbruck. Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Signa-Gruppe haben nun neben Herrn René Benko, der als Einzelunternehmer ebenfalls insolvent ist, auch die Familie Benko Privatstiftung getroffen.
In der Vergangenheit gab es viele Spekulationen darüber, inwieweit es Vermögensbewegungen von Herrn René Benko in Richtung der Familie Benko Privatstiftung gegeben haben könnte. Bisher blieb dem Insolvenzverwalter des Herrn René Benko (Insolvenz als Einzelunternehmer), Rechtsanwalt Dr. Andreas Grabenweger, und damit den betroffenen Gläubigern ein Einblick in die Vermögenssituation der Familie Benko Privatstiftung verwehrt. Durch die nunmehrige Insolvenzeröffnung über die Familie Benko Privatstiftung erwarten sich die Gläubiger, dass zusätzliche Informationen generiert werden können. Dies auch vor dem Hintergrund, dass dieses Insolvenzverfahren und das Konkursverfahren von René Benko beide von Rat Dr. Hannes Seiser betreut werden.
Laut Angaben des heute eingebrachten Insolvenzantrages zählen diverse Beteiligungen, etwa an der Signa Holding GmbH, zum Stiftungsvermögen. „Um welches Vermögen es im Rahmen der Insolvenz der Familie Benko Privatstiftung tatsächlich geht, gilt es in nächster Zeit herauszufinden“, erklärt Klaus Schaller, Leiter des KSV1870 in Innsbruck.
Der grundsätzliche Zweck einer Gründung einer Privatstiftung liegt im Kern darin, zumeist wesentliche Vermögensmassen für erlaubte, definierte Ziele zu bilden und an den Willen des Stifters zu binden. Laut Datenbank des KSV1870 wurde die Insolvenzschuldnerin im Jahr 2001 gegründet.
Eines steht jedenfalls fest: „Die Gläubiger erwarten sich eine gute Zusammenarbeit zwischen den Insolvenzverwaltern des Herrn René Benko und der Familie Benko Privatstiftung. Dadurch sollte es möglich sein, Vorgänge in der Vergangenheit nachvollziehbar darzustellen und auf ihre rechtlichen Konsequenzen hin zu überprüfen", so Schaller. Zum Insolvenzverwalter wird vom Landesgericht Innsbruck Rechtsanwalt Dr. Herbert Matzunski aus Innsbruck bestellt. Dr. Matzunski gilt als erfahrener Insolvenzverwalter, welcher in der Vergangenheit bereits mehrere Großverfahren, wie etwa das Konkursverfahren des FC Tirol, am Landesgericht Innsbruck abwickelte.
Innsbruck, 28. März 2024
Rückfragen:
MMag. Klaus Schaller
Insolvenz Innsbruck
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6010 Innsbruck, Templstraße 30
Telefon 0501870-3030; Fax: 050187099-8936
E-Mail: klaus.schaller@ksv.at