Wenn es darum geht, eine solide Geschäftsentscheidung zu treffen, setzen verantwortungsbewusste Unternehmen auf eine Bonitätsauskunft des KSV1870. Denn sie sind ein wichtiges Werkzeug für die Risikoeinschätzung. Doch auf welche Informationsquellen stützen sich unsere Auskünfte?
Wer in der Geschäftswelt nur auf Vertrauen setzt, kann früher oder später teuer dafür bezahlen. Wenn Sie eine neue Geschäftsbeziehung eingehen, einen Großauftrag vergeben oder einen Kreditrahmen einräumen möchten, ist es entscheidend zu wissen, wie zuverlässig Ihr Geschäftspartner wirklich ist. Bonitätsauskünfte helfen dabei, Risiken zu minimieren, indem sie einen fundierten Einblick in die finanzielle Stabilität, das Zahlungsverhalten und die Historie eines Unternehmens geben. Zuverlässige Aussagen über die Bonität werden am besten von Fachleuten wie uns getroffen. Aber auf welche Informationen basieren sie eigentlich? Die nachfolgenden fünf Datenquellen spielen, neben anderen, bei der Erstellung von Bonitätsauskünften über Unternehmen eine wichtige Rolle.
1. Firmenbuch und Bilanzdaten: die Identität des Unternehmens
Das Firmenbuch und die Bilanzdaten geben einen umfassenden Einblick in die Identität und finanzielle Stärke eines Unternehmens. Das Firmenbuch ist eine Art "Personalausweis" für das Unternehmen. Es beinhaltet die wichtigsten Informationen zur rechtlichen Struktur, den handelnden Personen sowie zur Gründung und Entwicklung von Betrieben. Insbesondere die Finanzkennzahlen aus der Bilanz sind entscheidend bei der Bewertung der Bonität. Sie zeigen, ob das Unternehmen Gewinne erzielt oder Verluste schreibt, wie liquide es ist und ob es Schulden gibt. Auch sonstige Informationen aus den Jahresabschlüssen sind zentral für die Finanzanalyse. Gegebenenfalls können aus dem Anlageverzeichnis auch Vermögenswerte entnommen werden, die wichtige Indizien für die Stabilität eines Unternehmens darstellen. Zusätzlich liefert der Lagebericht einen Einblick in den Geschäftsverlauf, beinhaltet eine Risikoeinschätzung und Prognosen für das nächste Geschäftsjahr.
2. Grundbuch: wer besitzt was?
Sicherheiten wie etwa Immobilien spielen im Geschäftsleben eine große Rolle, vor allem bei größeren Geschäften. Auf der Haben-Seite eines Unternehmens macht es einen großen Unterschied, ob entsprechender Besitz vorhanden ist und ob dieser verpfändet ist oder nicht. Informationen über Immobilien und Grundstücke finden sich im Grundbuch, das ist ein öffentliches Register der Republik Österreich. Hier werden neben den Eigentumsrechten auch etwaige Belastungen eingetragen, wie Hypotheken oder sonstige Grundschulden. Eine Grundbucheintragung erfolgt in der Regel über einen Notar. Ein Grundbuchauszug setzt sich aus drei Abschnitten zusammen: dem A-Blatt (Bestandsblatt), dem B-Blatt (Eigentumsblatt) und dem C-Blatt (Lastenblatt mit Vorkaufsrechten oder Pfandrechten der Banken u.a.). Unternehmen haben die Möglichkeit, Grundstücke oder Immobilien im Rahmen von Kreditverhandlungen als Sicherheit in Form einer Hypothek anzubieten.
3. Inkassodaten: harte Fakten bei Zahlungsschwierigkeiten
Inkassodaten sind wertvolle Indikatoren für das Zahlungsverhalten eines Unternehmens. Sie geben Hinweise darauf, ob das Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommt oder ob es wiederholt zu Zahlungsausfällen kommt. Auch wenn ein potenzieller Geschäftspartner nach außen hin stabil scheint, kann die Realität anders aussehen. Diese Zahlungserfahrungen dienen als Frühwarnsystem und sind ein Indikator für potenzielle Risiken. Beim KSV1870 werden unter anderem Informationen der KSV1870 Forderungsmanagement GmbH mittels Schnittstelle in die Wirtschaftsdatenbank aufgenommen. Aber darf das überhaupt sein? Ja, zu berücksichtigen ist jedoch die Datenschutz-Grundverordnung. Aus diesem Grund werden Schuldner über die Verarbeitung ihrer Daten informiert. Inkassoeinträge werden in der Wirtschaftsdatenbank drei Jahre nach Bezahlung beziehungsweise Erledigung der Forderung nicht mehr verarbeitet.
4. Ediktsdatei und Insolvenzinformationen: schwarz auf weiß
Eines der größten Ausfallrisiken für Unternehmen ist die Insolvenz eines Geschäftspartners. Immer wieder kommt es vor, dass dann Forderungen offenbleiben oder die Auftraggeber selber im Sog der Pleite in die finanzielle Schieflage geraten. Zwar sind Insolvenzen nicht grundsätzlich vermeidbar, jedoch lässt sich durch die Berechnung einer Ausfallwahrscheinlichkeit das Risiko prognostizieren. Zeigt das Rating eine erhöhte Insolvenzwahrscheinlichkeit an, dann können Unternehmen aber sehr wohl zeitnah Prozesse anpassen oder Lieferungen einstellen, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Wir empfehlen ein Monitoring. Von staatlicher Seite werden Insolvenzen in Österreich in der Ediktsdatei veröffentlicht. Diese beziehen wir täglich und verarbeiten sie laufend in unserer Wirtschaftsdatenbank.
5. Gewerbeschein: alles rechtens mit GISA
Gewerbeberechtigungsdaten ergänzen Informationen aus dem Firmenbuch und können im zentralen Gewerbeinformationssystem Austria (GISA) abgefragt werden. Sie geben an, ob Unternehmen die rechtlichen Voraussetzungen für ihre Tätigkeit erfüllen. Während ein Gewerbeschein per se keine Auswirkung auf die Zahlungsfähigkeit hat, sind diese Daten wichtig, um zu überprüfen, ob ein Unternehmen ordnungsgemäß registriert bzw. berechtigt ist, seine Geschäfte auszuführen. Wichtig: Nicht nur Unternehmen mit fehlender Gewerbeberechtigung müssen mit rechtlichen Konsequenzen, wie Verwaltungsstrafen rechnen, sondern auch deren Kunden und Geschäftspartner - und zwar in der Höhe von bis zu 2.180 Euro. Darüber hinaus können reputationsbezogene Risiken, wie mangelhafte Qualität aufgrund von fehlender Qualifikation, dem Auftraggeber dauerhaft schaden.
Doch das ist noch nicht alles
Nach Bedarf können Informationen aus weiteren Quellen in unsere Recherchen einfließen. Dazu gehören neben den bereits genannten unter anderem: Offene-Posten-Listen, Medienmonitoring, Vereinsregisterdaten, Auskünfte von finanzierenden Stellen, Referenzinformationen von Lieferanten und Geschäftspartnern und Selbstauskünfte von Unternehmen. Alle von uns jeweils verwendeten Datenquellen sind Puzzleteile, die in die Berechnung des KSV1870 Rating einfließen. Unsere Bonitätsauskünfte können rasch, unkompliziert und tagaktuell online bestellt werden und liefern eine wichtige Basis für Entscheidungen. Denn in der Geschäftswelt gilt: Wer früh informiert ist, hat den entscheidenden Vorteil.
Weitere Infos:
Günther Fasching, Prokurist KSV1870 Information GmbH, hat vor kurzem in einem Webinar erklärt, wie ein KSV1870 Rating entsteht, und ob Unternehmen ihr Rating aktiv beeinflussen können. Hier können Sie sich die Aufzeichnung des Webinars abrufen, bitte zuerst anmelden: https://register.gotowebinar.com/recording/5015631639953523808