KSV1870: Die GmbH light verbessert die Statistik, von echten Gründern wird sie links liegen gelassen.
Wien, 13.09.2013 - Unter den 800 „Neugründungen" von GmbH light wurden 96 von bereits bestehenden Unternehmen gegründet. Bei 655 fungieren Personen als Gesellschafter, die bei mindestens einem weiteren Unternehmen als Eigentümer vermerkt sind oder waren, teilweise mit bis zu 30 derartigen Funktionen. Bleiben lediglich bescheidene 49 wirkliche Newcomer.
Nach einem Monat konnte man noch nicht sicher sein, doch jetzt festigt sich das Phänomen, das für viele Kritiker der GmbH light von Anfang an klar war: Die GmbH light ist eine gute Gelegenheit, Eigenkapital zu reduzieren. Wirkliche Gründer nutzen diese Rechtsform kaum.
„Damit sich die Gründung einer GmbH light lohnt, bedarf es eines Gewinnes von mehr als EUR 100.000,- p. a. Denn auch wenn weniger Eigenkapital gezeichnet werden muss, so ist doch die Unternehmensform GmbH kostenintensiver als die Führung eines Einzelunternehmens", begründet Roland Führer, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH, die Zurückhaltung der echten Gründer: „Investiertes Eigenkapital bleibt im eigenen Unternehmen und kommt diesem zugute. Die Kosten der doppelten Buchhaltung, Notariatskosten, etc. müssen vom Gründer zusätzlich getragen werden und diese Aufwendungen sind bei der Gründung eines Einzelunternehmens um einiges geringer."
GmbH Gründungen
Die hohe Anzahl der GmbH-Gründungen im August wird auch damit zusammenhängen, dass viele zugewartet haben, um die neue Rechtsform nützen zu können. Dies würde auch den Rückgang an Gründungen in den Monaten April, Mai und Juni 2013 erklären. Ebenso rückläufig waren im August die Gründungen der KG, was ebenso mit der neuen Rechtsform in Zusammenhang stehen könnte.
„Wie viele dieser neuen Gründungen letztlich wirklich auf dem Markt bleiben und die Hoffnung erfüllen, mittelfristig als Arbeitgeber aufzutreten, bleibt abzuwarten", fasst Johannes Nejedlik, Vorstand der KSV1870 Holding AG, zusammen: „Der erhoffte positive Effekt der GmbH light lässt also bestenfalls noch auf sich warten. Wir raten allen Geschäftspartnern von GmbHs, sich im Vorfeld gut über deren Bonität zu informieren, damit sie nicht für die negative Begleiterscheinung, die Kapitalarmut, die Zeche bezahlen müssen."
Die Detailzahlen finden sie im Download zur Verfügung gestellt.