Linz Eröffnung

KSV1870 Linz zieht um und feiert 70. Geburtstag

Der Gläubigerschutzverband serviciert in Oberösterreich mehr als 4.000 Mitglieder.

Wien, 24.05.2022 Um Mitglieder, Geschäftspartner und Kunden auch weiterhin professionell servicieren zu können, hat der KSV1870 vor Kurzem sein neues Büro auf Basis eines „New-Work-Konzepts“ in Linz bezogen. Ziel war es, einen Ort der Begegnung zu schaffen, der die Beratung und das Netzwerken in den Fokus rückt. Alleine seit dem Jahr 2015 hat der KSV1870 Oberösterreichs Unternehmen mit rund 800.000 Bonitätsauskünften versorgt und es ist gelungen, über 60.000 Inkassofälle mit einem Forderungsvolumen von 74 Mio. Euro abzuwickeln. Entwicklungen, die der regionalen Wirtschaft gerade in Krisenzeiten zugutekommen, wie auch der jüngste Austrian Business Check des KSV1870 bestätigt.

 

Nach einer Entspannung im Vorjahr hat die oberösterreichische Wirtschaft zuletzt einen kleinen Dämpfer erlitten – trotzdem geht es der regionalen Wirtschaft besser als anderswo in Österreich. Laut der aktuellen Austrian Business Check-Umfrage des KSV1870 bewerten aktuell 56 % der Unternehmen die eigene Geschäftslage mit Sehr gut oder Gut. Zwar fällt dieser Wert im Vergleich zum August 2021 (71 %) aufgrund weltweiter Preiserhöhungen, der Inflation oder Lieferengpässen etwas niedriger aus, trotzdem liegt Oberösterreich damit über dem Österreich-Ergebnis von 55 %. Zudem erwarten 32 % der regionalen Betriebe im laufenden Jahr eine Verbesserung. Darüber hinaus sprechen 45 % von einer Umsatzsteigerung im Vorjahr – und dieser Trend sollte sich jetzt fortsetzen.

Immer mehr Gründungen

„Oberösterreichs Betriebe haben ihre Zuversicht während der Pandemie nicht verloren, obwohl die Situation mehr als herausfordernd war. Vielmehr krempeln sie die Ärmel hoch, um ihr Geschäft mit einem starken Fokus auf Industrie und Export weiter voranzutreiben“, erklärt
Mag. Ricardo-José Vybiral, MBA, CEO der KSV1870 Holding AG. Ein weiteres Indiz für den unternehmerischen Spürsinn der Region: Seit dem Jahr 2019 ist die Zahl der Gründungen kontinuierlich gestiegen. 2021 wurden knapp 8.800 neue Betriebe gegründet, das entspricht mehr als 14 % aller österreichweiten Gründungen.

Stabiles Fundament stärkt Betriebe

Mit Blick auf das große Ganze lässt sich auch nach zwei Jahren Corona-Krise festhalten, dass Oberösterreichs Unternehmen ordentlich gewirtschaftet haben: „Fast 90 % der Betriebe werden  beim KSV1870 in den Ratingklassen zwei und drei gelistet, womit ihnen eine „sehr geringe“ bzw. „geringe“ Ausfallwahrscheinlichkeit attestiert wird. In Zeiten einer globalen Pandemie und eines Krieges, der die Weltwirtschaft maßgeblich beeinflusst, ist dieses Ergebnis sehr ordentlich“, erklärt Mag. Petra Wögerbauer, Leiterin KSV1870 Region Nord und Standortleiterin in Linz. Anders ausgedrückt weisen nur rund 10 % der Firmen ein höheres Ausfallrisiko auf. „Es zeigt sich einmal mehr, dass Oberösterreich die Wirtschaftslokomotive des Landes ist“, so Wögerbauer.

 

2021: Weniger Firmenpleiten und Privatkonkurse

Während die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auf Bundesebene im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2020 stagnierte (jeweils exakt 3.034 Fälle), verzeichnete Oberösterreich im selben Zeitraum einen Rückgang von 9,9 % auf 255 Firmenpleiten. Im 4. Quartal 2021 hat jedoch eine Trendumkehr eingesetzt, die in den ersten drei Monaten 2022 ihre Fortsetzung gefunden hat. Demnach schlitterten im 1. Quartal des laufenden Jahres 117 Unternehmen in die Pleite, was einen Anstieg um rund 120 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet. Parallel dazu haben sich zu Beginn des Jahres die geschätzten Passiva von 8 Mio. Euro auf 24 Mio. Euro erhöht. Eine ähnliche Entwicklung gibt es auch bei den eröffneten Privatkonkursen zu vermelden, die sich im 1. Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahres um 15 % auf 303 Fälle erhöht haben.

 

KSV1870 in Oberösterreich

Der Gläubigerschutzverband zählt in der Region über 4.000 Mitglieder – Tendenz steigend. Darüber hinaus wurden seit dem Jahr 2015 fast 800.000 Bonitätsauskünfte an oberösterreichische Unternehmen geliefert und über 60.000 Inkassofälle mit einem Forderungsvolumen von 74 Millionen Euro betrieben. Gleichzeitig engagiert sich der KSV1870 bei Gericht: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir in Oberösterreich bei fast 20.000 Tagsatzungen bestmögliche Quoten für rund 70.000 Gläubiger verhandelt“, so Wögerbauer. Dabei geht es vor allem darum, den wirtschaftlichen Verlust, der durch zahlungsunfähige Geschäftspartner verursacht wird, für Gläubiger möglichst gering zu halten. „Die Liquidität der Unternehmen steht für uns als KSV1870 im Mittelpunkt. Vor allem deshalb, weil dadurch tausende Arbeitsplätze gesichert und die Existenzgrundlage für Menschen in der Region gewahrt wird“, so die KSV1870 Expertin anlässlich der Eröffnung des neuen KSV1870 Standortes in der Kaisergasse 16b in 4020 Linz.

Fotocredit: David Katouly/cityfoto