Maria Aschbacher
Ein Haus zu bauen ist natürlich aufregend – im positiven wie auch im negativen Sinne. Es kostet enorm viel Zeit, Nerven und vor allem viel, viel Geld. Deshalb will man bei seinem Hausbauprojekt auch nichts falsch machen – logisch! Ich glaube ja, dass man beim Hausbau nicht nichts falsch machen kann. Es gibt immer Dinge, die man im Nachhinein anders machen würde. Wichtig ist aber, dass es sich dabei um Kleinigkeiten handelt.
Wir stecken aktuell mitten in unserem Hausbauprojekt, der Rohbau steht und wir haben eine aufregende Zeit hinter uns, aber bestimmt auch noch vor uns.
Unsere bisherigen Erfahrungen, Probleme und Learnings habe ich hier für Sie zusammengefasst und hoffe, Ihnen damit wertvolle Tipps für ein sorgenfrei(er)es Hausbauprojekt mit auf den Weg zu geben.
Tipp #1 Gut geplant ist besser gebaut
Natürlich möchte man sein Traumhaus so schnell wie möglich in die Realität umsetzen. Wir haben gleich nach dem Grundstückskauf versucht, den Grundriss selbst zu zeichnen bzw. Grundrisse aus Katalogen von Fertigteilhäusern umzuzeichnen. Nach gefühlt hundert unrealistischen Grundrissen war aber klar: Um das Beste aus unserem Grundstück zu holen, die Räume praktisch, geräumig und gleichzeitig kosteneffizient anzuordnen, brauchen wir einen Profi.
Ein guter Architekt soll nicht nur optisch ansprechende Häuser entwerfen können, sondern unbedingt auch über die praktische Umsetzbarkeit Bescheid wissen und gut einschätzen können, wie hoch die Kosten sein werden, die für die Realisierung entstehen werden. Am besten ist es natürlich, wenn der Architekt mit der Baufirma Ihrer Wahl schon zusammengearbeitet hat, oder sogar dort angestellt ist und dadurch die Kosten sehr genau einschätzen kann. So kann das Haus von Beginn an Ihrem Budget entsprechend geplant werden.
Tipp #2 Hausbaukosten genau ermitteln: Budgetplanung schwieriger als gedacht
Die Budget-Planung für ein Hausbauprojekt ist sehr komplex und die Frage nach „Was kostet mein Hausbau?“ viel schwieriger zu beantworten, als wir es uns jemals gedacht hätten. Zwar hat man schon früh einige Eckdaten parat, allerdings steckt der Teufel im Detail - und diese Details sind gar nicht so leicht zu bekommen.
Ein kostenloses, transparentes Angebot bekommt man leider selten. Mit ungefähren Kostenangaben und nicht detaillierten Kostenvoranschlägen tut man sich extrem schwer, die verschiedenen Anbieter und deren Leistungsumfang ordentlich zu vergleichen. Was bei dem einen Anbieter inkludiert ist, fehlt beim anderen und das ist auf den ersten Blick oft gar nicht ersichtlich.
Geschätzte Quadratmeterkosten dienen als Richtwert, auf die man sich keinesfalls verlassen sollte – das könnte nämlich zu schmerzhaften Fehlkalkulationen führen. Um Kosten so genau wie möglich zu planen, braucht es ein genau aufgeschlüsseltes Angebot mit Überblick über Leistungsumfang und Preise der Einzelpositionen.
Tipp #3 Wählen Sie den Partner für den Hausbau, bei dem Ihr Bauchgefühl stimmt.
Den richtigen Partner an seiner Seite zu haben ist wohl das wichtigste beim Hausbau. Damit meine ich aber nicht Ihren Mann oder Ihre Frau, sondern Ihren Baumeister! Schließlich soll man sich nicht nur im fertigen Haus wohlfühlen, sondern auch schon während der Bauphase und da spielt die Wahl der richtigen Baufirma eine entscheidende Rolle.
Da wir nichts in Eigenleistung durchführen können, wollten wir für unser Hausbauprojekt einen Generalunternehmer engagieren, auf den wir uns voll und ganz verlassen können. Er übernimmt die gesamte Projektkoordination und die Kommunikation mit den einzelnen Gewerken, das spart viel Zeit, Kommunikationsprobleme und Ärger.
Die richtige Baufirma zu finden, ist aber gar nicht so einfach. Wie bereits erwähnt bekommt man nämlich von vielen Anbietern nur ungefähre Preisangaben, aber kein genau aufgeschlüsseltes Angebot. Das wäre uns zu riskant gewesen und wir haben uns schließlich für eine junge Baufirma aus der Region entschieden, die als einzige (kostenlos) ein detailliertes Angebot mit Preisangaben bei den Einzelpositionen gestellt hat. Zugegeben, wir hatten anfangs zwar etwas Bedenken, weil andere Baufirmen bereits seit Jahrzehnten am Markt sind und damit ja auch bewährte Beständigkeit sowie finanzielle Stabilität einhergeht.
Die Kompetenz des Teams und die positiven Erfahrungsberichte von Bekannten haben uns aber schließlich von unserer Baufirma überzeugt und wir sind bisher sehr glücklich mit der Entscheidung. Der Baustart wurde sogar vorverschoben, die Qualität der durchgeführten Arbeiten ist tipptopp, die Bauarbeiten gehen extrem zügig voran und auch die Baustelle ist stets picobello sauber.
Mit Sicherheit hat nicht jeder so viel Glück mit der Baufirma seiner Wahl. Man hört und liest ja immer wieder, dass Baufirmen insolvent sind und die Baustelle dann stillsteht bzw. niemand für etwaige Mängel aufkommt. Da unsere Baufirma noch recht jung ist, hatten wir diese Bedenken auch. Deshalb hier mein Tipp: einfach eine Bonitätsprüfung der zur Auswahl stehenden Baufirmen durchführen lassen. Das kostet nicht viel, man kann sich bei der Entscheidung für oder gegen eine Baufirma sicherer sein und die dafür aufzuwendenden Kosten stehen verglichen mit den Hausbaukosten in keiner Relation.
Wenn auch die finanzielle Stabilität eines der wichtigsten Merkmale ist, sollte sie nicht das einzige Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen eine Baufirma sein. Am Ende muss das Gesamtpaket passen und vor allem Ihr Bauchgefühl stimmen!